„Ja zur Schutzimpfung“
Stadt Landshut kontert Corona-Demo mit Licht-Installation am Rathaus

18.01.2022 | Stand 18.01.2022, 20:05 Uhr

Während die verschiedenen Statements am Rathaus zu lesen waren, zog die Menschenmenge vorbei. −Foto: Thomas Beißner

Von Katja Elsberger

Während Gegner der Corona-Politik am Montagabend in der Landshuter Innenstadt „spazieren“ gingen, machte das Rathaus auf besondere Art auf die Coronalage aufmerksam.



Mit einem Projektor, den die Stadt in der Adventszeit für weihnachtliche Lichtprojektionen nutzte, wurden in den Abendstunden unter anderem ein Plädoyer fürs Impfen und Dankesworte an Pflegekräfte an die Fassade des Rathauses projiziert. Gedankt wurde medizinischem Personal, Ärzten, Rettungskräften und Beschäftigten von Schulen und Kindergärten für ihre Leistung in den vergangenen zwei Pandemie-Jahren – untermalt war das „Danke“ mit Porträts.

Von 17 bis 20.30 Uhr leuchtete das Rathaus. „Vielen Dank allen Geimpften. Zusammen gegen Corona!“, war auf der Fassade zu lesen. Und: „Unser Trumpf gegen Corona: Ja zur Schutzimpfung“. Zudem wurde die Zahl der geimpften Landshuter gezeigt. Demnach haben über 55.000 Einwohner der Stadt Landshut ihre Erstimpfung erhalten, 55.771 die Zweitimpfung und knapp 44.191 sind „geboostert“. Insgesamt leben rund 73.000 Menschen in Landshut.

Gemeinsame Aktion von Stadt und Landkreis

Wie es von der Pressestelle des Rathauses heißt, handelte es sich um eine gemeinsame Aktion von Stadt und Landkreis Landshut mit der Zustimmung von Oberbürgermeister Alexander Putz und Landrat Peter Dreier. Man wollte ein stilles Statement setzen, das für sich spricht, heißt es von der Pressestelle. Oberbürgermeister Alexander Putz sagte am Dienstag der Passauer Neuen Presse: „Wir wollten dem Spaziergang entgegenhalten. Denn ein Großteil der Bürger sieht es anders. “ Schließlich seien circa 75 Prozent der Landshuter geimpft, so der Bürgermeister.

Von Bürgerseite habe es vor allem positives Feedback gegeben, freut sich Pressesprecher Johannes Viertlböck. „Gut gemacht. Danke“ und „Gute Idee“, sei am Dienstag in E-Mails an die Stadt gestanden.

„Spaziergang“ war nicht angemeldet

Etwa 1000 Personen nahmen an dem unangemeldeten „Spaziergang“ teil und zogen an der Projektion am Rathaus vorbei. Auf die Projektion reagierten sie, der Wahrnehmung der Polizei nach, kaum.

Zeitgleich gab es eine Gegenveranstaltung vom Bündnis90/Die Grünen mit 150 Personen vor der Martinskirche. Motto: „Raum der Vernunft. Solidarität mit Pflegenden, Erkrankten und der sog. kritischen Infrastruktur.“

Im Großen und Ganzen seien beide Veranstaltungen friedlich verlaufen, heißt es von der Polizei Landshut. Lediglich als die „Spaziergänger“ und Gegendemonstranten aufeinandertrafen, habe eine „aufgeheizte Stimmung“ geherrscht, berichtet die Polizei weiter.

Nur „ortsfeste“ Veranstaltungen erlaubt

Laut einer Allgemeinverfügung der Stadt Landshut, die noch bis einschließlich 28. Januar gilt, dürfen „fortbewegende Veranstaltungen“ nur „ortsfest“ stattfinden. Trotzdem bewegten sich die „Spaziergänger“ vom Ländtorplatz über die Wittstraße und Ludwigspassage bis zum Dreifaltigkeitsplatz. Mehrere Gruppen hielten sich im Innenstadtbereich auf, teilt die Polizei mit. Die Polizei nahm zehn Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten auf. Zudem sei es zu Verkehrsbehinderungen gekommen, weil die Teilnehmer nicht die Gehwege nutzten, sondern immer wieder auf die Fahrbahn liefen.