Jahnstadion
Projektgruppe stellt Konzept für den Jahn-Turm vor

25.11.2017 | Stand 04.08.2023, 1:48 Uhr
−Foto: n/a

Eine Projektgruppe hat ein Konzept für einen neuen Jahn-Turm am Gelände des neuen Jahnstadions vorgestellt: Ein Treffpunkt mit „lebendigem Museumscharakter“! Das Ergebnis fand freudigen Zuspruch.

REGENSBURG Der Turm gehört zum Jahnstadion wie die Domspatzen zu Regensburg. Das Bauwerk im alten Stadion an der Prüfeninger Straße, das seit 1949 den Spielstand auf der Gegengerade anzeigte und unter dem Generationen von Fans standen, bleibt als einziger Bestandteil des alten Jahnstadions bestehen und wird in die neue Grundschule integriert.

Beim Bau des neuen Stadions an der Franz-Josef-Strauß-Allee war es jedoch der Wunsch vieler Jahnfans, dass der Turm mit in die Arena umzieht oder zumindest als Erinnerungsstück einen Platz am Stadiongelände erhält. Aus verschiedenen Gründen entschied sich die Stadt damals dagegen, man wollte nichts vom Zaun brechen. Doch in Vergessenheit geraten ist der Turm nicht: Eine zehnköpfige Arbeitsgruppe, bestehend unter anderem aus Johannes Fuchs (Vertreter der Fanszene und ehemaliger Fanbeauftragter), Johannes Baumeister (ehemaliger Geschäftsführer Finanzen), Sebastian Graf (Leiter der Continantal Arena), Wolfgang Otto (Vereins-Archivar) und Johannes Zettel (Architekt), hat sich seit dem regelmäßig getroffen und ein Konzept entwickelt.

Warum das emotionale Projekt so wichtig für die Jahnfans ist, zeigte Fuchs am Freitagabend den anwesenden Fans auf: Der Turm sei Zeitzeuge, Identifikationsmerkmal, Markenzeichen und Treffpunkt für Jahnfans und habe dabei einen unschätzbaren emotionalen Wert für den Regensburger Traditionsverein. Im Nachhinhein sei er froh, dass der Turm nicht schon zu Beginn am neuen Stadion stand, weil es einem unüberlegten Schnellschuss gleichgekommen wäre. So hatte die Projektgruppe nun knapp anderthalb Jahre Zeit, um ein vernünftiges Konzept auf die Beine zu stellen.

Die Idee: Der Turm soll südöstlich vom Stadion errichtet werden und eine 1:1-Nachbildung des Originals sein – allerdings nicht begehbar. Rundherum sollen Sitzgelegenheiten für circa 150 Personen entstehen, zum einen in der Form von Betonstufen, wie sie im Block H des Stadions an der Prüfeninger Straße existierten, zum anderen in der Form von Holzbänken, in Erinnerung an die alte Jahntribüne. Neben dem Treffpunktcharakter soll der Turm auch Geschichte erzählen: So sollen in einem „lebendigen Museumskonzept“ rundherum Tafeln mit kurzen Episode zur Jahn-Geschichte aufgestellt werden, die mit einem QR-Code sogar noch ausführlicher nachgelesen werden kann.

Das Konzept kam bei den gut 150 anwesenden Jahnfans außerordentlich gut an. Sie machten deutlich, wie wichtig ihnen der Turm als identitätsstiftendes Merkmal ist und was für eine emotionale Bedeutung er für den ganzen Verein hat. Außerdem brachten sie noch eigene Ideen mit ein: So schlug ein Fan beispielsweise vor, dass der korrekte Spielstand auch abzulesen sein sollte.

Eine genaue zeitliche Planung, wann die Bagger rollen sollen, existiert noch nicht. Ein erster Schritt war, ein sinnvolles, machbares und für alle Seiten akzeptables Konzept zu erstellen. Nun gilt es, die Finanzierung zu klären, denn erst dann kann die Realisierung in Angriff genommen werden. Baumeister betonte aber, dass es das Ziel sei, den Turm zeitnah zu errichten.

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