Ganz schön dick im Geschäft
Setzte ein Vater seine minderjährigen Söhne als Drogendealer ein?

23.11.2017 | Stand 13.09.2023, 1:57 Uhr
Verena Bengler
−Foto: Foto: 123rf.com

Dass Drogendelikte vor dem Landgericht Regensburg verhandelt werden, ist keine Seltenheit. Dass die Angeklagten aber ihre eigenen minderjährigen Kinder für Drogenübergaben missbrauchen dagegen schon. Ein 53-jähriger Mann aus Rohr im Landkreis Kelheim muss sich nun vor dem Landgericht Regensburg verantworten.

REGENSBURG Von Januar bis März 2016 soll er seinem damals 16-jährigen Sohn immer wieder Marihuana zum Weiterverkauf gegeben haben. Der Junge soll das Marihuana zu einem Preis von zehn Euro pro Gramm an Kunden verkauft haben. Im Februar 2017 soll der Angeklagte einen Drogendeal mit einem Kunden vereinbart haben. Dieser sollte die gewünschte Ware – fünf Gramm Marihuana – angeblich anschließend in der Wohnung des 53-Jährigen abholen. Das Marihuana soll dem Kunden dort von dem zweiten, damals 15-jährigen Sohn des Angeklagten übergeben worden sein.

Gemeinsam mit einem zweiten Angeklagten soll der 53-Jährige außerdem eine Marihuana-Plantage in München betrieben haben. Sie wollten rauchfähiges Marihuana herstellen und dieses gewinnbringend weiterverkaufen, so die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft. Als die Plantage Ende Februar 2017 sichergestellt wurde, sollen sich in der Plantage 186 Cannabispflanzen sowie 106 Setzlinge befunden haben. Auch bereits getrocknetes und abgepacktes Marihuana soll gefunden worden sein.

16-Jähriger verkaufte Gras an die Kunden

518 Gramm rauchfähiges Marihuana hatte der 53-jährige Angeklagte allem Anschein nach außerdem in der Wohnung eines dritten Angeklagten in Rohr gelagert. Er soll dem 53-Jährigen sogar den Schlüssel zu seiner Wohnung gegeben haben. Das Marihuana soll ebenfalls zum Weiterverkauf vorhergesehen gewesen sein.

Der Prozess gegen die drei Angeklagten beginnt am Freitag, 24. November. Es sind drei Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil wird schon am Freitag, 1. Dezember, erwartet.

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