„„Minijob? Da geht noch mehr!“
Ausstellung im Landratsamt zeigt Risiken und Chancen von Minijobs

22.11.2017 | Stand 31.07.2023, 11:46 Uhr
−Foto: n/a

Am Dienstag, 21. November, haben Landrätin Tanja Schweiger und Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer im Foyer des Landratsamtes Regensburg die Wanderausstellung „Minijob? Da geht noch mehr!“ eröffnet.

LANDKREIS REGENSBURG Initiiert wurde sie von der Gleichstellungsstelle des Landratsamtes Regensburg, den Jobcentern Stadt und Landkreis Regensburg und der Agentur für Arbeit Regensburg, um sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber über die rechtliche Situation in Minijobs zu informieren. Beiden Seiten soll aufgezeigt werden, „dass es sich lohnt, einen Minijob in ein sozialversicherungspflichtiges Verhältnis zu überführen“, so die Geschäftsführungen der beteiligten Organisationen. „Minijobs seien keine Dauerlösung, denn langfristig führen sie in die Altersarmut“, laute die Botschaft der Ausstellung. Landrätin und Bürgermeisterin dankten den Initiatorinnen für deren Engagement und waren sich einig, dass das Foyer des Landratsamtes aufgrund des regen Besucherverkehrs ein geeigneter Ort sei, um dieses Thema ins Blickfeld zu rücken.

Viele Frauen hätten einen Minijob, weil sie das Familieneinkommen erhöhen wollen und hoffen, flexibler sein zu können. „Doch meistens kommen sie später aus dieser Erwerbsform kaum mehr raus“, so Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer. Dabei wären die hervorragende Situation auf dem Arbeitsmarkt und der demografische Wandel bestes geeignet, Minijobs in eine existenzsichernde, sozialversicherungspflichtige Beschäftigung umzuwandeln. Landrätin Tanja Schweiger sieht darin auch eine gute Möglichkeit, Mitarbeiter, die man schon kennt und die bereits eingearbeitet sind, als Fachkräfte weiterzuqualifizieren.

Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung hatte Andrea Teichmann von der Agentur für Arbeit im kleinen Sitzungssaal des Landratsamtes zu einem Vortrag zum Thema „Minijob – Heute gut und morgen arm?“ eingeladen. Eine weitere Infoveranstaltung unter dem Motto „Rente - Minijob – Jeder Monat zählt!“ findet am Mittwoch, 29. November, um 9.00 Uhr ebenfalls im kleinen Sitzungssaal statt. Im Anschluss daran besteht die Möglichkeit, sich durch die Rentenversicherung beraten zu lassen.

Die Ausstellung ist bis 30. November während der üblichen Öffnungszeiten des Landratsamts zu sehen. Im Anschluss kann sie von 04. bis 14. Dezember 2017 in der Agentur für Arbeit, Regensburg, Galgenbergstr. 24 während der Öffnungszeiten besucht werden. Bei Rückfragen helfen Maria-Luise Rogowsky unter der Telefonnummer 0941/ 4009-358 und per Mail an gleichstellung@lra-regensburg.de oder Andrea Teichmann unter der Telefonnummer 0941/ 7808-399 und per Mail an Regensburg.BCA@arbeitsagentur.de

Hintergrund: In Stadt und Landkreis Regensburg haben über 40.000 Menschen einen Minijob – über 60 Prozent davon sind Frauen. Sie verdienen maximal 450 Euro im Monat, sind häufig nicht eigenständig krankenversichert und haben teilweise keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld. Häufig wissen Unternehmen und Beschäftigte nicht, dass Minijobbende den gleichen Anspruch wie andere Beschäftigte auf Mindestlohn, bezahlten Urlaub oder Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall haben.

Regensburg