Austausch
Ein Jahr in Amerika – Schüler des JAS-Gymnasiums Nabburg sind zurückgekehrt

09.07.2017 | Stand 30.07.2023, 12:05 Uhr
−Foto: n/a

Drei Schülerinnen und ein Schüler des Johann-Andreas-Schmeller-Gymnasiums Nabburg haben den Schritt gewagt und sind nach der neunten Klasse für ein Jahr nach Amerika gegangen. Louisa von Beckedorff, Veronika Ries, Lisa Sajons und Yaron Luber durften bei Gastfamilien wohnen und in den Südstaaten das "wahre, unverfälschte Amerika“" kennenlernen. Nun sind sie wieder zurück in Deutschland und mit im Gepäck haben sie natürlich auch viele spannende Geschichten mit nach Hause gebracht.

NABBURG Louisa von Beckedorff, die nach ihrer Rückkehr in die 11. Klasse eintrat, lebte in Smithville, einer Tausend-Seelen-Gemeinde am Mississippi, unweit der Grenze zu den Bundesstaaten Tennessee und Alabama. "Dass es anfangs schon eine gewisse Sprachbarriere gab, versteht sich von selbst. Wer schon einmal echten Südstaaten-Slang gehört hat, weiß, wovon ich spreche!", erinnert sich die Sechzehnjährige mit einem Schmunzeln. Ganz leicht hatte sie es zudem im ersten Halbjahr auch nicht, da nach einigen Monaten sogar ein Wechsel der Gastfamilie notwendig wurde. Unvergesslich bleibt für sie vor allem die Zeit in New York, wo sie neben Sightseeing im Rahmen eines Vorbereitungsworkshops intensiv auf den „cultural clash“ vorbereitet wurde, der jeden Europäer erwartet, sobald er in das Leben im "Bible Belt" Amerikas eintritt.

Yaron Luber verschlug es nach Independence, Kansas. Mit knapp 10.000 Einwohnern und dem Landmaschinenhersteller John Deere in unmittelbarer Nähe war hier aber schon einiges geboten. Angesprochen auf seine Erfahrungen innerhalb der Gastfamilie, erklärt er unumwunden: "Wir haben von Anfang an zusammengepasst." Yaron Luber ist sich sicher, "das wahre Amerika" kennengelernt zu haben: "In den Südstaaten geht es nicht so sehr um Äußerlichkeiten, hier lernt man Menschen kennen, die mehr auf die inneren Werte achten. Und das gefällt mir."

Auch Veronika Ries denkt noch mit glänzenden Augen an ihre Zeit in Odebolt/Iowa zurück. Ziemlich klein und ländlich kam ihr die neue Heimat mit rund 1200 Einwohnern zunächst einmal schon vor, zumal die nächste größere Stadt, Sioux City, circa eineinhalb Autostunden entfernt lag. „Ich wurde aber vom ersten Tag an super aufgenommen, Freunde habe ich ganz schnell gefunden“, schwärmt die Gymnasiastin immer noch von der herzlichen Mentalität ihrer amerikanischen Gastgeber. Das Highlight war für sie ihre Reise nach Kalifornien – gemeinsam mit 60 Austauschschülern aus 14 Ländern konnte sie unter anderem Los Angeles live erleben. Auch bei ihr gab es anfangs natürlich die eine oder andere sprachliche Hürde, aber mit der Hilfe ihrer netten Lehrer klappte die Verständigung an der neuen Schule bald.

Lisa Sajons war in Jeannette/Pennsylvania an der Highschool mit ca. 350 Schülern. Dort wurde sie unter anderem in Chemie, Mathe, Englisch und Spanisch unterrichtet. Besonders beeindruckt war sie vom Zusammenhalt zwischen Schule und Stadt, der vor allem auf einer sportlichen Basis gründete. Sie lebte zusammen mit sehr netten Gasteltern, die sich gut um die Schülerin kümmerten. Football- und Baseballspiele wurden besucht. Trips nach Washington und New York City rundeten das Austauschprogramm ab. "Ich kann einen solchen Auslandsaufenthalt bloß allen empfehlen", erklärt Lisa.

Apropos Schule – hier mussten sich die deutschen Teenager durchaus umstellen, denn der ganztägige Stundenplan, die Fächerwahl und letztendlich auch die Prüfungsmodalitäten waren nur zum Teil mit dem deutschen Schulwesen vergleichbar, was natürlich hinsichtlich des heranrückenden bayerischen Abiturs nicht ganz zu unterschätzen war. Die Umstellungsphase nach Ihrem Heimkehr haben die Gymnasiasten aber bereits gemeistert. Somit ziehen die vier Jugendlichen nach ihrem Auslandsjahr eine überwiegend positive Bilanz. Erwachsener und kommunikativer sei man zweifellos geworden, man habe nicht bei jedem Problem gleich die Eltern um Hilfe bitten können, und nicht zuletzt die Freiheit sei es gewesen, die auf jeden Fall auch in Zukunft einen hohen Stellenwert behalten werde. Louisa von Beckedorff sprach somit sicherlich auch für ihre Mitschüler, wenn sie resümierte: "Ich würd's wieder machen – definitiv!"

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