Marode:
Schwere Glastür fällt ausgerechnet Bauingenieurs-Studenten fast auf den Kopf

06.07.2017 | Stand 13.09.2023, 5:11 Uhr
−Foto: Foto: privat

Das Gebäude der Hochschule Regensburg an der Prüfeninger Straße ist wohl aus den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts. Dass das gefährlich sein kann, mussten ausgerechnet die Bauingenieure beobachten: Eine schwere Glastür kippte aus den Angeln.

REGENSBURG Von der Regensburger Uni ist eine Begebenheit überliefert, die fast schon exemplarisch für eine gewisse Trägheit des Freistaates beim Erhalt seiner Hochschulgebäude ist: Als der damalige Rektor Alf Zimmer einst den Campus überquerte, wäre ihm fast ein Betonbrocken auf den gelehrten Kopf gefallen.

Nun, seither hat man viel gebaut an der Uni, die hatte es nötig, der Beton war zeitweise so marode, dass sich die klugen Ministerialen fast mit einem Abriss geliebäugelt hatten.

Ein wenig wie der Uni-Rektor fühlten sich am Mittwoch, 4. Juli, wohl auch die Studenten der Hochschule in der Prüfeninger Straße. Das Gebäude hat den Charme einer Lehrfabrik der 60er Jahre (was nicht despektierlich klingen soll, die 60er Jahre-Architektur wird gemeinhin unterschätzt). Dass ausgerechnet die Bauingenieure und ein paar Meter weiter die Architekten an der Unglücksstelle studieren, mag makaber klingen. Zeugen berichten dem Wochenblatt jedenfalls von einem dumpfen Schlag, einem lauten Klirren – kurzum: Eine Tür fiel unvermittelt aus der Angel und einem Studenten fast auf den Kopf.

Den angehenden Bauingenieuren und Architekten mag's ein Mahnmal sein, zukünftig nach ordentlichem Abschluss an die Folgen der eigenen Baukunst zu denken. Für den Freistaat ist es vielleicht ein Zeichen: Wenn die Bausubstanz das nächste Mal wirklich einen Studenten oder gar den Präsidenten trifft, dann ist aber der Teufel los … 

Regensburg