Koran-Aktion
Keine Salafisten in der Regensburger Fußgängerzone

06.07.2017 | Stand 13.09.2023, 5:30 Uhr
−Foto: Foto: ce

In der Regensburger Innenstadt hat es am Samstag keine Aktion von Salafisten gegeben. Anders als in der Vergangenheit, als einige Aktivisten mit salafistischen Wurzeln „Dawa" machten, also missionierten, beteiligte sich in Regensburg niemand an der umstrittenen Verteilung von Koranen.

REGENSBURG Am Samstag gab es keine Aktion von Salafisten und auch keinen Stand, an dem Korane verteilt wurden, in der Regensburger Altstadt. Deutschlandweit hatten Ankündigungen von salafistischen Gruppen – Salafisten nehmen den Koran wörtlich und gelten gerade wegen der Nähe von in terroristischen Anschlägen verwickelten Anhängern als radikalisiert –, den Koran in Fußgängerzonen in ganz Deutschland verteilen zu wollen, für Aufsehen gesorgt. 

In Regensburg gab es in der Vergangenheit zahlreiche Aktivitäten von Salafisten. Insider berichteten dem Wochenblatt früher, dass sogar der salafistische Konvertit Pierre Vogel, gerade unter jungen Moslems oftmals geradezu als religiöser Popstar gefeiert, in Regensburg in einer Moschee zu Gast gewesen sein soll. Dokumentiert sind Videos, wo sehr junge Moslems zusammen mit deutschstämmigen Regensburgern zu Veranstaltungen von Pierre Vogel fuhren, wo sich die deutschen Jugendlichen taufen ließen. Aktionen, die im Internet angekündigt wurden, sowie Videos und Chats sind seit der umfangreichen Berichterstattung vor allem im Wochenblatt in letzter Zeit kaum mehr aufgetaucht. 

Bei unseren damaligen Recherchen stellten wir fest, dass gerade die älteren, in Regensburg lebenden Moslems nichts davon wussten, dass Jugendliche Kontakt suchten zu salafistischen Gruppen und Aktivisten wie Pierre Vogel. Offenbar hat sich das geändert. Erst kürzlich hatte auch der bayerische Verfassungsschutz die salafistischen Aktivitäten in Regensburg dokumentiert.

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