Schadensersatz?
Sexueller Missbrauch in der Kirche: Täter-Suche in 1.500 Akten

05.07.2017 | Stand 13.09.2023, 4:29 Uhr
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Sexueller Missbrauch in der Kirche: Bislang gab es keine Forderungen nach Schadensersatz gegen das Bistum Regensburg.

REGENSBURG Das Bistum Regensburg sichtet nach eigenen Angaben fast 1.500 Personal-Akten im Hinblick auf den Verdacht von sexuellen Missbrauch. Betroffen sind sowohl die Personal-Akten von Priestern, als auch von kirchlichen Mitarbeitern.

„Die Arbeit ist noch nicht abgeschlossen”, sagte Bistums-Sprecher Clemens Neck auf Anfrage. Die Akten-Recherche geht zurück bis ins Jahr 1945. Gesichtet werden Akten nicht nach Verdacht, sondern wenn es etwa in einer bestimmten Einrichtungen zu Missbrauch gekommen sein soll.

Die bislang bekannt gewordenen Fälle tatsächlichen Missbrauchs – sexuell oder mit Gewalt – beziehen sich den Zeitraum zwischen 1945 bis 1984. Nach Angaben Necks sind bis auf die bereits im März 2010 veröffentlichten Fälle keine weiteren hinzu gekommen. So kam es beispielsweise im Internat der Regensburger Domspatzen zu sexuellen Übergriffen eines einschlägig verurteilten Internats-Leiters. Zudem soll es zu Übergriffen im Vorschul-Internat der Domspatzen in Ettertzhausen gekommen sein.

Bislang sei nach Angaben Necks noch keine konkrete Schadensersatz-Forderung an das Bistum laut geworden. „Wir werden uns aber natürlich an das halten, was die Deutsche Bischofskonferenz und der Runde Tisch der Bundesbeauftragten vereinbaren”, so Neck. Wann die Sichtung der Personal-Akten und der Meldungen, die bei den beiden Beauftragten für Missbrauch in der Diözese eingegangen sind, abgeschlossen sein wird, sei derzeit noch nicht absehbar, so Neck. 

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