Geheimtreffen:
Weber und Landrat beraten zu FOS/BOS

05.07.2017 | Stand 13.09.2023, 4:32 Uhr

Norbert Hartl, SPD, und Christian Schlegl, CSU, attackieren gemeinsam den CSU-Abgeordneten Franz Rieger: „Es gibt auch noch andere Schulen als die FOS-BOS”

REGENSBURG Es bahnt sich eine Allianz an zwischen Landkreis und Stadt Regensburg. Wie das Wochenblatt gstern erfuhr, hat sich Schul-Bürgermeister Gerhard Weber nach der Sitzung des Zweckverbands im Schloss Alteglofsheim mit Landrat herbert Mirbeth getroffen. Auf Anfrage sagte Weber: „Der Landrat und ich, wir arbeiten sehr gut zusammen in Sachen Schule”. Die beiden Politiker schmiedeten am gestrigen Dienstag eine Allianz, um zukünftig die Probleme, die es an der FOS-BOS gibt, gemeinsam zu schultern. Das wird nicht jedem schmecken, denn die Lehrer der FOS-BOS haben sich bereits früher gegen einen Ausweich-Standort im Landkreis ausgesprochen. Weber allerdings sprach gestern im Wochenblatt auch von einer „Kampagne der Schule und bestimmten Medien” gegen die Stadt. „Da wird mit Zahlen und Methoden gearbeitet, die ich nicht mehr nachvollziehen kann”, so der Bürgermeister.

Weber legte dem Wochenblatt Zahlen vor. „Angemeldet haben sich heuer 1.580 Schüler, letztes Jahr waren es 1.543. Die jetzt bestätigte Schülerzahl liegt bei 1.446 Schülern – das sind weit über 100 weniger als angenommen und weniger als im vergangenen Jahr”. Der Schul-Bürgermeister legt nach: 80 Schüler der FOS-BOS seien weder aus dem Landkreis noch aus der Stadt Regensburg. Er fordert den Ministerialbeauftragten auf, diese Schüler ihren Heimat-Landkreisen zuzuweisen.

Hier indes kommt ein Schreiben des Kultusministeriums ins Spiel, die Webers Aufforderung in ein anderes Licht rücken. Demnach dürften Schüler nicht aufgrund ihres Wohnortes, sehr wohl aber aufgrund ihrer Leistung weggeschickt werden. Die Linken-Stadträtin Irmgard Freihoffer hat Weber nun aufgefordert, dieser Weisung des Ministeriums Folge zu leisten.

Rückendeckung erfährt Weber allerdings von OB Hans Schaidinger, Norbert Hartl, SPD, und Christian Schlegl, CSU: „Es gibt auch noch andere Schulen als die BOS”, sagte Hartl gestern. In der CSU-Fraktion hatte Franz Rieger indes den Antrag gestellt, eine Cointainer-Lösung zu verwirklichen. Die Mehrheit der Fraktion schmetterte dies ab. Jetzt will Rieger einen Antrag im Stadtrat stellen: „Wir werden sehen, wer für unsere Schüler votiert und wer gegen sie”, sagte Rieger gestern gegenüber unserer Zeitung.

Weber indes fordert die Schule erneut auf, sich nach der Decke zu strecken: „Weniger Schüler als letztes Jahr, eine Entlastung von drei Klassenzimmern, die wir ermöglicht haben – das muss gehen!”

Am heutigen Mittwochabend hat die Schule zum Elternabend geladen. Zwei Alternativen bietet die Schule den Eltern an: „Unterricht in Notbehelfsräumen”, also Containern, und „Unterricht im Schichtbetrieb”. Sie sollen sich was aussuchen …

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