Jahresabschluss
SPD im Labertal sieht ein Europa ohne Grenzen als 'hoffnungsvolle Zukunft'

11.07.2017 | Stand 01.08.2023, 17:54 Uhr
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Am Donnerstag, 30. Dezember 2016, hatte der Arbeitskreis Labertal der SPD zum alljährlichen Jahresabschluss eingeladen. Trotz des dichten Nebels kamen die Genossinnen und Genossen aus allen Teilen des Labertals, um gemeinsam das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und neue Projekte in Angriff zu nehmen.

AUFHAUSEN "Wir vom SPD-Ortsverein Aufhausen", so der Vorsitzende Hubert Wittmann in seiner Begrüßung, "sind froh um die Inhalte die im Arbeitskreis Labertal erarbeitet werden. Die sich daraus ergebenden Veranstaltungen sind mittlerweile aus dem politischen Leben nicht mehr wegzudenken".

Rainer Pasta ging in seiner Präsentation auf die Aktivitäten des Arbeitskreises im vergangenen Jahr ein. Diese spannten sich vom Abschlusstreffen 2015 in Hohenthann vor genau einem Jahr über die Aktivitäten der Ortsvereine wie das das Dreikönigstreffen in Schierling oder des Fischessen in Ergoldsbach bis hin zum Gillamoos in Abensberg. Längere Zeit räumte Pasta der Vorstellung eigener Aktionen und dem Programm für 2017 ein. Geschichtlicher Schwerpunkt sollen die „Displaced Persons“ sein, hier vor allem die jüdischen Gemeinden, die sich nach Kriegsende in Geiselhöring und Ergoldsbach gegründet haben. Hervorheben konnte Pasta auch die von der Sprecherin des Arbeitskreises, Karin Hagedorn, initi-ierte Wanderausstellung "Schuld und Sühne?" des Staatsarchivs München. An insgesamt neun Standorten konnte die Ausstellung in der Region bisher gezeigt werden. Dazu Hagedorn: "Die Ausstellung war ein voller Erfolg und wird anschließend noch mehrere Stationen durchlaufen, unter anderem Gröbenzell. Neutraubling, Dachau und Coburg."

"Wir können und wir werden Europa schaffen!" Das Schlusswort hatte wieder der Sprecher des Arbeitskreises Labertal, Rainer Pasta. "Unsere enge Verbindung zur Seliger-Gemeinde hat dazu beigetragen, dass sich eine neue Regionalgruppe Niederbayern-Oberpfalz etablieren konnte." Pasta stellte die von der Seliger-Gemeinde Ende November verabschiedete Europa-Proklamation vor und stellte die Übernahme der Proklamation durch den AK Labertal zur Diskussion. Schließlich wurde die ausdrucksstarke und eindeutige Note mit der Überschrift "Wir können und wir werden Europa schaffen!", eine Erinnerung an die Rede Willy Brandts vor dem Europäischen Parlament 1973, einstimmig übernommen. Darin heißt es: "Europa wird sein ein Bund freier Völker oder es wird nicht sein“, in Anlehnung an eine Formulierung Josef Seligers für das Brünner Nationalitätenprogramm von 1899. "Die Frauen und Männer der Erlebnisgeneration, welche das Grauen des Zweiten Weltkrieges oder die Zeit der Not kurz danach noch selbst erlebt haben, warnen vor einem Wiederaufleben des Nationalismus in Europa. Die nachfolgenden Generationen haben Europa zusammenwachsen sehen und die Jüngsten unter uns kennen nur ein gemeinsames Europa ohne Grenzen und sehen darin eine hoffnungsvolle Zukunft." Daraus fordert die Seliger-Gemeinde "ein Europa der freien Völker in Freundschaft, Frieden und gutnachbarschaftlicher Zusammenarbeit sowie den Schutz der Grund-rechte und bürgerlichen Freiheiten der Bürger". "Die Stärkung des demokratisch gewählten Europaparlaments und ein Europa ohne Diskriminierung, in dem Pluralismus, Toleranz, Gerechtigkeit, Solidarität und die Gleichheit von Frauen und Männern gelebt werden", ist die Antwort auf die europäischen Rechtspopulisten in Frankreich, Großbritannien, Ungarn, den Niederlanden, Belgien, Polen, Tschechien, Österreich oder Deutsch-land, die „einfache Lösungen versprechen, die in der Vergangenheit mehrfach zu Katastrophen geführt haben". "Nie wieder Krieg!", so die Mahnung der Proklamation mit der Besorgnis, "dass nachgeborene Politiker und Lobbyisten verschiedenster Interessengruppen wieder anfangen am 'Gemeinsamen Haus Europa' an allen Ecken und Enden zu zündeln". So hält es auch der AK LAbertal, wie die Seliger-Gemeinde, für seine"„Pflicht, jetzt in einer Phase der europäischen Geschichte, wo immer weniger Zeitzeugen und Mahner unter uns sind, vor dem Zerfall Europas und den Schrecken des Krieges zu warnen".

Gute Beziehungen zur SPÖ in Oberösterreich Bei einem Besuch des Arbeitskreises in Lengau in Oberösterreich informierte der Lengauer SPÖ-Bürgermeister und Landtagsabgeordnete Erich Rippl die mitgereisten Lokalpolitiker aus dem Labertal über kommunalübergreifende Gewerbeansiedlungen und den gemeinsamen Hochwasserschutz der öberösterreichischen Gemeinden. Rainer Pasta hierzu: "Wir können hier viel von den Österreichern lernen. Die Hochwassersaison 2016 ging dort, anders als bei uns, ohne jegliche Schäden vorbei. Leider scheint bei uns das Bewusstsein der einzelnen Gemeinden für den Hochwasserschutz auf regionaler Ebene noch nicht entwickelt. In Oberösterreich wurde schon vor zehn Jahren damit begonnen, sich gemeinsam zu schützen." Den AK Labertal und die SPÖ in Lengau verbindet eine jahrelange Freundschaft.

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