Kirche
Regensburgs Ex-Bischof Gerhard Kardinal Müller schweigt zu Aufklärungsarbeit bei den Domspatzen

10.07.2017 | Stand 31.07.2023, 12:37 Uhr
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Der ehemalige Regensburger Bischof und jetzige Leiter der Glaubenskongregation im Vatikan, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, will sich nicht zu den neuen Entwicklungen bei der Aufklärung von Misshandlungen und Missbrauch bei den Regensburger Domspatzen äußern.

REGENSBURG/ROM Die Angelegenheit betreffe ihn nicht mehr, teilte heute (Donnerstag) die Glaubenskongregation auf Anfrage des Bayerischen Rundfunks (Bayern 1/Regionalnachrichten Niederbayern/Oberpfalz) mit. Kardinal Müller habe als Bischof von Regensburg im Jahr 2010 mit einem Hirtenbrief die Aufklärung in die Wege geleitet und bei seiner Berufung nach Rom im Jahre 2012 sämtliche Unterlagen für seinen Nachfolger hinterlassen, heißt es weiter. Mehr gebe es dazu nicht zu sagen. Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, hatte nach der gestrigen Pressekonferenz den Zwischenbericht zur Aufarbeitung der Übergriffe bei den Domspatzen gewürdigt. Zudem äußerte er den Wunsch, dass das Vorgehen der Regensburger Bistumsleitung "auch im Vatikan die Aufmerksamkeit erhält, die es verdient, insbesondere beim Präfekten der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller".

Müller war von 2002 bis 2012 Bischof in Regensburg. In dieser Zeit waren die Missbrauchsfälle bei den Domspatzen publik geworden. Immer wieder war der Bistumsleitung in diesem Zusammenhang mangelnder Aufklärungswille vorgeworfen worden.

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