April-Bilanz
Spürbarer Rückgang der Arbeitslosigkeit

06.07.2017 | Stand 13.09.2023, 5:20 Uhr
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Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Rottal-Inn ist im April nochmals erheblich zurückgegangen.

ROTTAL-INN Die Betriebe des Bauhaupt- und Baunebengewerbes haben nach den Osterfeiertagen einen Großteil der witterungsbedingt gekündigten Beschäftigten wieder eingestellt. Insgesamt waren im April 1.955 Menschen auf Arbeitssuche, dies sind 414 Personen (18 Prozent) weniger als im Vormonat und 87 (vier Prozent) weniger als im April 2011. 969 Arbeitslose (Vormonat: 1.325) waren bei der Agentur für Arbeit gemeldet, 986 (Vormonat: 1.044) beim Jobcenter. Die Arbeitslosenquote beträgt 3,2 Prozent, im Vormonat lag sie noch bei 3,8 Prozent. 

Nach den Wintermonaten hat der Landkreis Rottal-Inn wieder die niedrigste Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Pfarrkirchen. Auch über die Wiedereinstellungen der Saisonarbeitslosen hinaus gab es viel Bewegung auf dem Arbeitsmarkt. Die Zu- und Abgangszahlen des Berichtsmonats verdeutlichen die Dynamik: 565 Personen (Vormonat: 642) meldeten sich arbeitslos, gleichzeitig konnten 979 Personen (Vormonat: 1.048) ihre Arbeitslosigkeit beenden. 

485 Arbeitslose waren länger als ein Jahr ohne Beschäftigung. Damit stieg der Umfang der Langzeitarbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat um drei Prozent (13 Personen), im Vergleich zum Vorjahr blieb sie unverändert. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen beträgt 25 Prozent, drei Viertel aller Langzeitarbeitslosen werden vom Jobcenter betreut.

Die Zahl der Arbeitslosen, die 50 Jahre und älter sind, hat sich spürbar verringert. 696 Ältere (März: 802) waren im April auf Arbeitssuche, dies entspricht einem Rückgang von 13 Prozent (106 Personen). Gegenüber April 2011 sind 30 Personen (vier Prozent) weniger erwerbslos. Trotz des Rückgangs stellen die Älteren weiterhin einen sehr hohen Anteil (36 Prozent) an der Gesamtarbeitslosigkeit. „Es muss nach wie vor alles daran gesetzt werden, auch ältere Arbeitnehmer in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Hier gilt unser Appell nicht zuletzt den Arbeitgebern“, betont Arbeitsagentur-Chefin Jutta Müller.

Die Erwerbslosigkeit der jüngeren Arbeitnehmer unter 25 Jahren ist gegenüber dem Vormonat um 66 Personen (20 Prozent) gesunken. Im April waren 257 junge Menschen ohne Arbeit. Im Vergleich zum Vorjahr wurden fünf arbeitsuchende Jüngere weniger gezählt. Der Anteil der Jüngeren an der Gesamtarbeitslosigkeit beträgt aktuell 13 Prozent.

Der Bestand an offenen Stellen ist im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Mit 583 an der Zahl sind es um 30 Stellen (fünf Prozent) mehr als im März. Damit lag der Stellenbestand um 27 Prozent (124 Stellen) höher als noch vor einem Jahr. Die konjunkturelle Entwicklung der Wirtschaft kann besser am Zugang der Arbeitsstellen abgelesen werden – die Stellenzugänge sind ein aussagekräftigerer Indikator für die Einstellungsbereitschaft der Betriebe als die Veränderungen der Bestandszahlen.

Im April wurden 265 Stellen gemeldet, dies sind acht Stellen mehr als im März. Im April des Vorjahres wurden sieben Zugänge weniger verzeichnet. Die Stellenangebote kommen hauptsächlich aus dem verarbeitenden Gewerbe, dem Gesundheits- und Pflegebereich, dem Handel, der Baubranche und den Dienstleistungsberufen.

Agenturchefin Jutta Müller erläutert zum Stellenmarkt: „Die Stellenzugänge und der Bestand an offenen Stellen verblieben auch im April auf hohem Niveau, die Auftragslage in den Betrieben ist gut. Im Vergleich zu 2011 ist der Stellenbestand nochmals spürbar gestiegen. Dies ist ein klares Zeichen dafür, dass es in einigen Branchen immer mehr an Fachkräften mangelt, allen voran im verarbeitenden Gewerbe und in der Baubranche.“ 

Jutta Müller appelliert an die Betriebe, vermehrt alternative Wege zur Mitarbeitergewinnung in Betracht zu ziehen: „Unternehmen sind gut beraten, auch älteren Arbeitnehmern, Personen mit formal geringerer Qualifizierung oder Menschen mit Handicap eine Chance zu geben. Diese Menschen stellen ein Potential dar, dem mit Blick auf den wachsenden Fachkräftebedarf mehr Aufmerksamkeit zukommen muss.“

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