Grünen-Kritik
Planungsverfahren ist nur eine teure Beruhigungspille"

06.07.2017 | Stand 13.09.2023, 5:32 Uhr

Grüne besichtigen geplante Trasse zur Ortsumgehung Gumpersdorf

GUMPERSDORF Die Kreistagsfraktion der Grünen besichtigte mit Gegnern der geplanten Ortsumgehung in Gumpersdorf den genauen Verlauf der Trasse. Wilhelm Hammer von der Bürgerinitiative wies darauf hin, dass der Großteil der Trasse mindestens 7 Meter hoch werde, weil ein Hochwassergebiet überquert werden müsse und zwei Straßenüberführungen geplant seien. 

Schallschutzmaßnahmen seien nur für die unmittelbar betroffenen Wohnhäuser vorgesehen, so Sabine Bäumler. Lorenz Ulrike bemerkte, dass sich viele Leute mit Terrassen und Schlafzimmern auf der der B20 gegenüberliegenden Seite eingerichtet hätten – jetzt durch die geplante Trasse aber den Lärm und die Abgase wieder geliefert kriegen würden. Kreisrätin Sophia Lüttwitz merkte an, dass wohl die größte Lärmbelastung durch die geplante Umgehung für die am gegenüberliegenden Hang liegende Siedlung entstehen werde.

Kreisrat Rainer Blaschke sagte, es gehe letztlich darum, ob die Umgehung zu einer Verbesserung der Lebensqualität in Gumpersdorf führt. Alleine, dass über 100 Gumpersdorfer gegen die geplante Umgehung unterschrieben haben, zeige, dass die Baumaßnahme für sie zu einer deutlichen Verschlechterung der Lebensqualität führen wird. Der Bau einer so ortsnahen Umgehung habe mindestens genau so viele Gewinner wie Verlierer. Die geplante Umgehungsstraße würde zudem einen noch intakten und für die Naherholung der Gumpersdorfer wichtigen Naturraum des Türkenbachtales empfindlich beeinträchtigen.

Kreisrat Günther Reiser berichtete, dass sich die Maßnahme im Investionsrahmenplan für „weitere wichtige Vorhaben“ befinde – aber nur in Kategorie D. Da aber nicht einmal für Kategorie C für die nächsten 5 Jahre genug Geld vorhanden ist, habe das Ganze mehr symbolische „ramsauerische Wirkung“ und eine Ausführung, wenn überhaupt, liege in weiter Ferne. „Die Mittel für die Planung, die vom Land Bayern geleistet werden müssen, sind praktisch rausgeschmissenes Geld“, so Günther Reiser.

„Die Freunde der LKW-Lobby wollen es sicher nicht mehr hören. Aber die einzige Lösung zur Verbesserung der Situation ist eine Maut auf der B20“, so Günther Reiser.

Beim Ortstermin (v. li.): Wilhelm Hammer, Sophia Luettwitz, Michael Prostmeier, Sabine Bäumler, Rainer Blaschke und Günther Reiser.

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