Die Digitalisierung geht in die Betriebe“:
CSU-Abgeordnete im Gespräch mit der IHK

11.07.2017 | Stand 04.08.2023, 15:40 Uhr
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CSU-Abgeordnete tauschten sich über den Einzug der Digitalisierung in Industrie und Handel mit der IHK aus.

PASSAU Nach der Übergabe des Förderbescheids für das digitale Gründerzentrum in Passau durch Wirtschaftsministerin Ilse Aigner, haben sich die CSU-Abgeordneten Walter Taubeneder und Dr. Gerhard Waschler umgehend mit IHK-Hauptgeschäftsführer Walter Keilbart zu entsprechenden Auswirkungen und Chancen für regionale Betriebe ausgetauscht.

„Das Megathema Digitalisierung nehmen wir sehr ernst. Es gilt für unsere Region das beste rauszuholen und nicht den Anschluss zu verpassen – das digitale Gründerzentrum für Niederbayern hier in Passau ist in diesem Zusammenhang ein wichtiger Baustein“, betonen die Abgeordneten im Gespräch mit dem IHK-Hauptgeschäftsführer. Dieser sieht das Gründerzentrum vor allem als Schnittstelle zu den regionalen Unternehmen: „Jetzt gilt es das niederbayerische Netzwerk mit Leben zu füllen und einen Mehrwert für die regionalen Strukturen zu erfassen – dazu ist sowohl die Offenheit der Betriebe, als auch aus dem Wissenschaftsbereich gefragt“, beschreibt Keilbart seiner Einschätzung nach die Herausforderung an das Gründerzentrum.

Niederbayernweit gestalte sich der Einzug der Digitalisierung in Industrie und Handel sehr unterschiedlich: „Die Betriebe haben allein durch die jeweilige Größe und Branche ganz unterschiedliche Anforderungen bezüglich digitaler Strukturen.“ Seitens der IHK Niederbayern stehe man den Unternehmern ebenfalls mit einem speziellen Programm zur Seite: „Wir arbeiten unter anderem in Netzwerkstrukturen sogenannter Best-Practice-Betriebe, so können Unternehmer von den Praxiserfahrungen anderer Unternehmen profitieren und in Zusammenarbeit mit Hoch- und Fachhochschulen arbeiten wir an einer entsprechenden 4.0-Anleitung, einem digitalen Leitfaden für Betriebe“, erklärt Alexander Schreiner, der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer.

Was die Region betreffe ziehen die IHK-Vertreter ein durchwachsenes Fazit für den Digitalisierungsfortschritt: „Das deutliche Bemühen aus der Politik ist erkennbar, in der Umsetzung geht es jedoch nur schleppend voran – wir müssen hier alle gemeinsam dranbleiben“, so Schreiner weiter. Vor allem der Breitbandausbau müsse im Sinne der regionalen Wirtschaft vorangetrieben werden, um nicht ins Hintertreffen zu gelangen und dadurch mögliche Chancen ländlicher Regionen nicht nutzen zu können.

Weitere Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung im niederbayerischen Raum seien der Mangel an qualifizierten Fachkräften, die hohen Arbeitskosten sowie die steigenden Energiepreise. „Unser Raum ist vor allem vom produzierenden Gewerbe geprägt und damit unmittelbar von den steigenden Energiekosten betroffen. Die deutschen Strompreise gehören beispielsweise zu den höchsten in Europa und sind teilweise mehr als doppelt so hoch wie in anderen europäischen Mitgliedsstaaten – hier müssen wir Acht geben, dass wir keine zusätzlichen Wettbewerbsnachteile produzieren“, so Keilbart. Seiner Ansicht nach gelte es die sogenannte EEG-Umlage schnellstmöglich zu senken und mittels einer Suche neuer Finanzierungsquellen einen Systemwechsel einzuleiten. „Wir stehen zur Energiewende, aber dazu benötigen wir ein tragfähiges Finanzierungsmodell“, so der IHK-Hauptgeschäftsführer abschließend.

Die Abgeordneten dankten für den offenen Austausch: „Wir werden die Anregungen und Anliegen bei unseren Gesprächen in München einfließen lassen.“ Man wolle die wirtschaftlichen Stärken und Chancen unserer Region bei allen Kontakten noch deutlicher und häufiger als bisher hervorheben.

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