Hochwasser flutet Industriegebiet im Landkreis Landshut
Altheim entgeht knapp der Katastrophe

05.07.2017 | Stand 13.09.2023, 6:08 Uhr

Am Donnerstag Nachmittag stieg der Wasserpegel des Feldbaches im Industriegebiet Altheim derart an, dass die Lagerhallen einer Firma in der Landshuter Straße einen halben Meter tief unter Wasser standen. Die Integrierte Leitstelle Landshut alarmierte um 14.48 Uhr die Freiwillige Feuerwehr Altheim, um das Areal auszupumpen. Durch die ständig steigenden Wassermassen wurden innerhalb kurzer Zeit auch die angrenzende Viehvermarktungshalle überflutet und Wohnhäuser sowie Gewerbebetriebe, u.a. ein Getreide- und Düngemittellager massiv gefährdet.

ALTHEIM-ESSENBACH Teilweise standen Bereiche bis zu zwei Meter tief unter Wasser. Die Einsatzleitung unter Kreisbrandrat Thomas Loibl, Kreisbrandinspektor Karl Hahn, Kreisbrandmeister Hilgärtner und Kommandant Schwimmer entschied sich schnell, weitere Kräfte zur Bewältigung der Schadenslage nachzufordern. Mit einer großen Anzahl von Pumpen konnte der Wasserpegel stabil gehalten werden, unter anderem wurden auch Großpumpen vom Kernkraftwerk Isar und dem THW eingesetzt. Um die nachfließenden Wassermassen aufzuhalten, musste in Zusammenarbeit mit dem THW und einem „Fachberater Deich“ ein 100 Meter langer Sandsackdamm errichtet werden. Die dafür benötigten über 3000 Sandsäcke wurden im Bauhof Essenbach und im THW Landshut manuell gefüllt und nach Altheim gebracht. Zwei Wohnhäuser im direkt angrenzenden Marktgebiet Ergolding mussten ebenfalls mit Sandsackdämmen geschützt werden, ein Wohnhaus konnte nicht mehr rechtzeitig abgeschottet werden und stand bereits unter Wasser. Ein Schaden in weiteren Gebäuden und Gewerbebetrieben konnte durch den personalintensiven Großeinsatz verhindert werden. In den späten Abendstunden setzte der Dauerregen aus und der Wasserstand des Feldbaches ging langsam zurück. An der Einsatzstelle waren 19 Freiwillige Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis Landshut und die Ortsverbände des Technischen Hilfswerk (THW) Ergolding und Landshut mit zusammen 62 Einsatzfahrzeugen und über 35o Einsatzkräften, sowie das Landratsamt Landshut und die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung eingesetzt. Der Rettungsdienst von BRK und Malteser kümmerte sich um den Sanitätsdienst und die Verpflegung. Die Staatsstraße 2074 und die Bahnlinie Landshut – Plattling waren bis in die Nacht gesperrt. Die Hilfskräfte konnten bis auf eine kleine Feuerwehreinheit, die bis Freitag morgens die Pumparbeiten weiterführte, gegen Mitternacht von der Einsatzstelle abrücken.

Vilsbiburg: Autofahrer bleibt auf überfluteter Straße stecken

Am Donnerstag in der Zeit zwischen 15 und 18 Uhr schwoll das Hochwasser der Vils durch Schneeschmelze und anhaltenden Dauerregen derart an, dass Straßen und Parkplätze überflutet wurden. Für einen jungen Mann hatte das teure Folgen.In Zusammenarbeit mit der Stadt Vilsbiburg mussten durch die Polizei etwa 30 Fahrzeugführer verständigt werden, um ihre Fahrzeuge aus dem Gefahrenbereich zu bringen, da sonst technische Schäden an den Fahrzeugen zu befürchten waren. Teilweise konnten die Fahrzeughalter nicht erreicht werden, so dass die Pkw mittels eines Abschleppwagens versetzt werden mussten. Völlig überflutet war auch der Pfarrbrückenweg, was jedoch einige unvernünftige Autofahrer nicht daran hinderte, durch die gesperrte Straße zu fahren, wobei teilweise Fußgänger  nassgespritzt wurden. Bei einigen Autofahrern wurde dieses Verhalten mit einer gebührenpflichtigen Verwarnung „belohnt“.  Gegen 18 Uhr versuchte ein junger Mann mit seinem Pkw gegen die Wassermassen zu bestehen und missachtete ebenfalls die Absperrung am Pfarrbrückenweg. Dies führte jedoch dazu, dass er mitten im Wasser zum Stehen kam. Ein erheblicher Schaden am Pkw ist die Folge dieser Unvernunft. 

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