Drei Filialen auf 50 Meter
Die Bäckerinvasion auf dem Hofberg

06.07.2017 | Stand 26.07.2023, 22:48 Uhr

Die Adelmannstraße ist ein Kuriosum in Landshut. Sie ist der Straßenzug mit der wohl höchsten Dichte an Bäckereien. Auf einer Strecke von 50 Metern finden sich drei Filialen. Das findet nicht jeder toll.

LANDSHUT Drei Bäckereien auf einer Strecke von nur rund 50 Metern? Alle in derselben Straße? Wer sich derzeit wundert, warum mit einer neuen Mareis-Filiale jetzt bereits der dritte Bäcker in der Adelmannstraße am Hofberg eingezogen ist, wird sich wohl auch diese Fragen gestellt haben. Was die Kunden und Anwohner aber wahrscheinlich nicht wussten, ist, dass auch die Bäcker zuvor anscheinend nicht wussten, dass sie bald zu dritt um die Kunden werben müssen.

Anton Mareis von der gleichnamigen Bäckerei, erklärt die Situation gegenüber dem Wochenblatt so: Alles habe damit angefangen, dass man die Mareis-Filiale in der Stethaimerstraße habe schließen müssen, weil der dortige Lidlmarkt die Flächen gebraucht habe. Auf der Suche nach einem neuen Standort war man schließlich bereits im Januar 2011 auf die Adelmannstraße gestoßen, in der wohl kurz zuvor eine Brotkaslt-Filiale den Mietvertrag gekündigt hatte.

„Werden ja sehen, wie es im Herbst aussieht“

Weil dort schon immer zwei Bäckereien ohne Probleme recht dicht beisammen waren, sollten die Mitarbeiter einfach in den neuen Mareis-Laden am Hofberg „umziehen“, erzählt Mareis. Was er aber nicht wusste: Das Brotkastl hatte nicht vor die Adelmannstraße zu verlassen, es wollte lediglich um zwei Hausnummern weiter ziehen. Bis dies bekannt wurde, war jedoch der Mietvertrag für die neue Mareis-Filiale bereits unterzeichnet. „Es ist nun mal so, wie es ist“, so Mareis.

So teilen sich also seit Montag die Kunden in der Adelmannstraße auf drei Bäckereien auf. Anton Mareis, ist aber zuversichtlich: „Jeder wird auch weiterhin seine Stammkundschaft behalten und wir werden gut miteinander auskommen.“ In der „dienstältesten“ Bäckerei dort, der Bäckerei Hundhammer sieht man das jedoch ganz anders. „Das ist doch der reine Wahnsinn“, klagt Peter Hundhammer. Seit 1922 sei die Bäckerei in der Adelmannstraße in Familienbesitz und müsse nun mit einem weiteren Konkurrenten um die Kunden am Hofberg klarkommen.

In der Regel bräuchte eine Bäckerei, um gut auszukommen, etwa 3.500 Anwohner im nächsten Umfeld, erzählt Hundhammer. Auf die drei Bäckereien in der Adelmannstraße kämen jetzt jedoch lediglich insgesamt 3.000 dort gemeldete Personen. „Das ist eine Wettbewerbssituation, die ihresgleichen sucht, aber es wird uns nichts anderes übrig bleiben, als so weiterzumachen wie bisher. Wir werden dann ja sehen, wie‘s im Herbst aussieht.“

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