Bezirkstagspräsident gibt Entscheidung offiziell bekannt
Hölzlein kandidiert nicht mehr!

06.07.2017 | Stand 26.07.2023, 19:26 Uhr
−Foto: Foto: Schöttl

Für Insider ist es keine Überraschung: Der Präsident des niederbayerischen Bezirkstages und Präsident des Verbandes der Bayerischen Bezirke, Manfred Hölzlein (70), wird bei den Bezirkstagswahlen 2013 nicht mehr kandidieren.

LANDSHUT Eine entsprechende Meldung der Bayerischen Staatszeitung bestätigte gestern Bezirks-Pressesprecher Walter Ragaller, nachdem Hölzlein selbst wegen eines Auslands-Urlaubs derzeit nicht erreichbar ist.

Schon vor der Feier zu seinem 70. Geburtstag Ende April hatten sich die Gerüchte verdichtet, dass Hölzlein – inzwischen dienstältestes Mitglied sämtlicher bayerischer Bezirkstage – bei den Bezirkstagswahlen im Herbst 2013 nicht mehr antreten wird. Das bestätigte er auch inoffiziell in einem Interview, behielt sich aber eine offizielle Bestätigung vor: „Ich will das zuerst mit meiner Familie und mit der Partei klären.”

Auch bei seiner Geburtstagsfeier gab er noch keine Entscheidung bekannt, ließ sie aber mit der Bemerkung anklingen, dass „ich mir für die Zukunft ein Ziel gesetzt habe, nämlich in fünf Jahren mit meiner Frau Ilse Goldene Hochzeit zu feiern.” Offiziell wollte er seinen Rückzug nach der Rückkehr aus seinem Urlaub bekannt geben.

Vermutlich aus (interessierten) Kreisen des Verbandes der Bayerischen Bezirke erhielt die Bayerische Staatszeitung die Vorab-Information. Unter den Bezirkstagspräsidenten hatten offenbar bereits die Diskussionen um seine Nachfolge als Verbands-Präsident eingesetzt, wobei den Bezirkstagspräsidenten von Oberbayern und Mittelfranken, Josef Mederer und Richard Bartsch, die größten Chancen eingeräumt werden.

Mederer wollte sich zu möglichen Ambitionen nicht äußeren, aber auf Verbandsebene wird schon seit längerer Zeit erörtert, dass der Bezirk Oberbayern als stärkster und größter Bezirk auch einmal den Verbandspräsidenten stellen könnte. Das waren bisher seit der Gründung des Verbandes im Jahr 1979 der Schwabe Georg Simnacher und seit 2003 eben der Niederbayer Manfred Hölzlein.

Spekulationen gibt es – unter der Hand – auch bereits über die Nachfolge für Manfred Hölzlein. Als einer der möglichen CSU-Kandidaten wird sein bisheriger Stellvertreter, der Bogener Bürgermeister Franz Schedlbauer gehandelt. Allerdings, so sind sich Insider einig, sei das Präsidentenamt kein „Erbhof”, die Wahlen 2013 könnten durchaus Überraschungen bringen, was die Zusammensetzung des Bezirkstags angehe. Klar ist inzwischen, dass auch der langjährige CSU-Fraktionsvorsitzende Dr. Franz Lichtnecker (Rottal-Inn) nicht mehr kandidieren wird.

Die politische Laufbahn des gebürtigen Passauers Manfred Hölzlein – beruflich zuletzt als Richter am Amtsgerichts Landshut und als Oberstaatsanwalt tätig – begann bereits 1960 in der Jungen Union. 1972 wurde er erstmals in den Landshuter Stadtrat gewählt, dem er heute noch angehört und 1974 kandidierte er erfolgreich für den niederbayerischen Bezirkstag. Dort „diente” er sich im Laufe der Jahre hoch, war von 1994 bis 1998 als CSU-Fraktionsvorsitzender tätig und wurde 1998 als Nachfolger des verstorbenen Sebastian Schenk gewählt. 2003 erfolgte dann die Wahl zum Präsidenten des Verbandes der bayerischen Bezirke. Als Chef der Bezirksverwaltung und Vorgesetzter von 2300 Bediensteten trägt er die Verantwortung für den Vollzug des Bezirkshaushalts, der in diesem Jahr ein Volumen von über 527 Millionen Euro aufweist.

Landshut