Nazi-Aufmarsch: "Es wird Probleme geben"
Stadt und Polizei rüsten sich für den heißen Samstag

06.07.2017 | Stand 13.09.2023, 5:26 Uhr
Alexander Schmid
−Foto: n/a

Mit dem Auto am Samstag zwischen 10 und 16 Uhr in die Stadt zu fahren, ist keine gute Idee. Wegen des angekündigten rechten Aufmarschs befindet sich die Stadt im Ausnahmezustand. Die Polizei rüstet sich für eventuelle Krawalle, OB und Landrat werden gegen die Nazis demonstrieren.

LANDSHUT Wie der Leiter der Landshuter Polizeiinspektion, Rudolf Zörner am Freitag auf einer Pressekonferenz zusammen mit Oberbürgermeister Hans Rampf und Landrat Josef Eppeneder erklärte, befürchte man "Probleme". Gewaltbereite Gruppierungen, sowohl aus der rechten wie auch aus der linken Szene, hätten sich angesagt.100 bis 150 Rechtsradikale würden in Landshut aufmarschieren, Gegendemonstranten würden einige Tausend erwartet.

Welchen Weg der Demonstrationszug der Rechten vom Bahnhof aus genau nehmen wird und wann er startet, das wollte die Polizei aus taktischen Gründen nicht bekannt geben. Sicher sei nur, dass sich der Zug nicht durch die Wagnergasse bewegen würde. Dort befindet sich der "Info-Laden" der Antifaschisten.

Die Polizei wird mit einem Großaufgebot an Kräften auf alle Fälle versuchen, einen Zusammenstoß beider Gruppierungen zu verhindern und appelliert an alle Seiten, friedlich zu demonstrieren. Gegenüber Gewalttätern werde es null Toleranz geben. Die Polizei müsse sicherstellen, dass die Versammlungen beider Seiten ungestört ablaufen könnten, wie es das Gesetz vorsehe. "Die Sicherheitsbehörden von Stadt, Landkreis und Polizei haben für einen Protest gegen die angekündigte Versammlung des Nationalen Bündnisses Niederbayern  durchaus Verständnis", so die Polizei. Keiner wolle aber einen gewalttätigen Verlauf.

Gegen den Marsch der Rechtsradikalen wurden bereits mehrere Gegendemonstrationen angekündigt. An der Kundgebung gegen Rechts am Ländtorplatz beteiligen werden sich unter anderem Oberbürgermeister Hans Rampf und Landrat Josef Eppeneder. "Die sollen uns in Ruhe lassen, wir brauchen die nicht", so Eppeneder in Richtung der Nazis. Oberbürgermeister Hans Rampf erklärte, dass eine "bestimmte Person" aus dem rechten Spektrum  versuche, auf Stadt und Landkreis "massiv Druck" auszuüben. Diesem Druck werde man friedlich begegnen.

Wir berichten am Samstag aktuell über die Ereignisse auf www.wochenblatt.de/landshut

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