Wenn Sport Nebensache ist
Randale im Eisstadion: Der schwarze Block aus Weiden

20.11.2017 | Stand 13.09.2023, 1:55 Uhr
Alexander Schmid
−Foto: Foto: Sobolewski

Der „schwarze Block“ aus Weiden zeigt sein hässliches Gesicht. Bei dem Heimspiel des EVL gegen die Blue Devils aus der Oberpfalz gab es Randale mit Verletzten. Lob kam von der Polizei für die Landshuter Fans. Die hätten besonnen reagiert.

LANDSHUT „Wir hatten massive Probleme und brauchten die Unterstützung der umliegenden Dienststellen“, so der Sprecher der Landshuter Polizei, Stefan Scheibenzuber, auf Anfrage. Aus Weiden waren Randalierer in zwei Bussen angereist. „Beim Verlassen der Busse stellten Polizeibeamte fest, dass die Insassen ausnahmslos schwarz gekleidet waren. Bereits im Bereich der Grieserwiese und auf dem Weg zum Stadion zündeten die sogenannten Fans aus der Menge heraus ein Bengalisches Feuer sowie einen Böller“, heißt es im Polizeibericht. Und weiter: „Ihre Aggressivität heizten sie mit Sprechchören, garniert mit etlichen Beleidigungen in Richtung der Landshuter, an.“

Aufgrund des aggressiven Verhaltens entschlossen sich Polizei und Ordnungsdienst, alle Beteiligten vor Betreten des Stadions nach gefährlichen Gegenständen zu durchsuchen. Während sich im ersten Drittel des Spiels die Stimmung bei den Weidener Zuschauern immer aggressiver entwickelte und Sprechchöre mit erneuten Beleidigungen gegen die Landshuter gestartet wurden, flogen im zweiten Drittel gefüllte Becher. Weiterhin versuchten die ersten Weidener, in den Landshuter Block zu wechseln. Der negative Höhepunkt war im letzten Drittel erreicht. Die Weidener Fans wurden zunehmend aggressiver und wollten zu den Landshuter Fans förmlich „durchbrechen“.

Der Ordnungsdienst musste durch die Polizei verstärkt werden, um nun eine direkte Konfrontation zu vermeiden. Während dieser Aktion zündete eine Person aus dem „schwarzen Block“ einen massiven Böller. „Das war kein harmloser Kracher“, so ein Sprecher der Landshuter Polizei. Ein Weidener Zuschauer brach bewusstlos zusammen und ein Landshuter Polizeibeamter, der ebenfalls in der Nähe stand, erlitt leichte Verletzungen. Dieser Vorfall war für den Schiedsrichter Grund genug, das Spiel vorübergehend abzubrechen. Ordnungsdienst und Polizei räumten den Weidener Block. Zuvor wurden deren Busse bereits zum Stadioneingang beordert. Nur mit einem massiven Polizeiaufgebot gelang es, die Gäste aus der Oberpfalz ohne weitere Zwischenfälle in die Busse zu bringen.

Erst nachdem der Block geräumt war, setzte der Schiedsrichter das Spiel fort. Die Weidener Verantwortlichen distanzierten sich zwar deutlich von dem Verhalten ihrer angeblichen Fans, konnten jedoch auf diese nicht einwirken. Dass die gesamte Situation im Stadionbereich nicht weiter eskalierte, ist nach Polizeiangaben den Landshuter Eishockeyfans zu verdanken. Diese verhielten sich äußerst besonnen und ließen sich nicht provozieren. Die Polizeiinspektion Landshut hat im Zusammenwirken mit den Weidener Kollegen die Ermittlungen hinsichtlich des Böllerwerfers aufgenommen und waren bereits erfolgreich: Es konnte ein 22-Jähriger aus Weiden als Täter identifiziert werden. Die ergänzenden Ermittlungen zu Straftaten im Stadion werden mit Unterstützung der vorhandenen Videoaufnahmen geführt. Weiterhin bittet die Polizei um entsprechende Zeugenhinweise unter Telefon 0871/9252-0.

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