Integration
"Wintermarkt" statt "Weihnachtsmarkt" – Martin Neumeyer kritisiert falsch verstandene Toleranz

08.07.2017 | Stand 02.08.2023, 10:57 Uhr
−Foto: n/a

Der Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Martin Neu­meyer, kritisiert die Umbenennung des Weihnachtsmarkts am Münchner Flughafen in "Wintermarkt". Ohne Not würden um einer vermeintlichen Toleranz und politischen Korrektheit willen alte Traditionen christlichen Ursprungs geopfert, obwohl die meisten Andersgläubigen in Deutschland über­haupt keinen Anstoß daran nähmen. Diese kulturelle Indifferenz schade letztlich dem Zusammenhalt der Gesellschaft und damit der Integration.

MÜNCHEN/KELHEIM "Es ist doch absurd, wenn es in der Türkei – einem zutiefst islamischen Land – Weihnachtsmärkte gibt, hierzulande aber die Weihnachtsmärkte umbenannt und christliche Symbole zunehmend aus der öffentlichen Wahrnehmung ent­fernt werden, nur um als tolerant zu gelten", so der Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Martin Neumeyer. Schließlich gehöre zur Integration auch, dass Zuwanderer Werte und Traditionen ihrer Wahlheimat akzeptierten. "Und christliche Traditionen gehören nun einmal zur kulturellen Identität Bayerns dazu und sollten deshalb auch keinesfalls verleugnet werden."

Keine kulturelle Indifferenz

Wozu kulturelle Indifferenz und ein Übermaß an vermeintlicher Rücksichtnahme auf Angehörige anderer Religionen führe, zeigt das Beispiel Großbritannien. Dort beklagen die Bürger inzwischen vielerorts eine Prädominanz von Islam und anderer nichtchrist­licher Kulturen, während Ausdrucksformen christlichen Glaubens sy­stematisch zurückgedrängt würden.

"Der Erfolg der britischen rechtspopulistischen Partei UKIP kommt nicht von ungefähr“, so Neumeyer, "und es geht auch weniger um die angebliche Zuwanderung von osteuropäischen Arbeitnehmern in die Sozialsysteme, sondern vielmehr darum, dass hier eine Gesellschaft an ihrer eigenen Identität zweifelt. Und davon profitieren die Rechtspopulisten. Denn die britische Gesellschaft kann Migranten aus dem nichteuropäischen Ausland immer weniger vermitteln, in was sie sich eigentlich integrieren sollen und dass Toleranz auch ihre Grenzen hat."

Eigene Kultur nicht aufgeben

Aber nicht nur Großbritannien hat mit diesen Problemen zu kämpfen. In Frankreich, den Niederlanden und den skandinavischen Ländern ist ebenfalls eine Debatte darüber entbrannt, ob die lange propagierte kulturelle Diversität nicht eher die Probleme im Bereich der Integration befördert hat als sie zu lösen. "Diese Fehler sollten wir in Bayern nicht wiederholen", so der Kelheimer Landtagsabgeordnete. "Unser Land ist liebenswert und beliebt, und die Menschen, die zu uns kommen, um hier ein neues Leben aufzubauen, leben gerne hier. Deshalb besteht kein Anlass, unsere Kultur, unsere Werte und Traditionen aufzugeben."

Kelheim