Ein Blick zurück auf den Anna Schäffer-Gebetstag
Über 5.000 Leute feierten mit Bischof Müller

06.07.2017 | Stand 13.09.2023, 3:57 Uhr
Martin Haltmayer

Angesichts der Heiligsprechung von Anna Schäffer blickt die Wochenblatt-Redaktion auf den Anna Schäffer-Gebetstag zurück, der Ende Juli stattgefunden hatte. Über 5.000 Gläubige waren dabei, als der damals noch in Regensburg wirkende Bischof Müller als Hauptzelebrant mitmachte.

MINDELSTETTEN Über 5.000 Gläubige, darunter auch eine große Gruppe von Anna-Schäffer-Verehrern aus dem Landkreis Kelheim, nahmen Ende Juli am „Anna-Tag”, dem Gebetstag für die künftige Heilige Anna Schäffer in Mindelstetten teil. Hauptzelebrant und Festprediger war Erzbischof Dr. Gerhard Ludwig Müller, der nach seiner Ernennung zum Präfekten der Glaubenskongregation in Rom mit großem Beifall empfangen wurde.

Der Erzbischof bezeichnete Anna Schäffer in seiner Predigt als eine echte Volksheilige, die ihr Leiden angenommen und ihr schweres Schicksal gemeistert hat. Daher können sich unzählige Menschen, die von seelischen Verwundungen und körperlichen Verletzungen betroffen sind, in besonderer Weise mit Anna Schäffer identifizieren. An Anna Schäffer aus dem kleinen Dorf Mindelstetten konnte man erkennen, welche verwandelnde und erhebende Kraft die Gnade Gottes hat. Anna Schäffer war ein ganz einfacher, in Armut lebender Mensch, die mit der Verbrühung ihrer Beine furchtbare Schmerzen erlitten und auszuhalten hatte. In dieser Situation würde man Verständnis dafür haben, wenn sie mit Gott hadern und sich der Gnade Gottes widersetzen würde. Sie hatte aber dieses Leiden und die Not so angenommen, dass ihre innere Haltung zu einem Gebet und eine Fürbitte sowie einem sichtbar werden der Liebe Gottes für uns Menschen wurde. Viele Menschen können sich in ihrem Gebrechen und in ihrer Not mit ihr identifizieren. 

Der tiefe Sinn des menschlichen Lebens, so der Erzbischof, besteht nicht in dem ausschließlichen Streben nach Reichtum, irdischen Freuden und Gesundheit. Dieser Genuss der irdischen Güter in vollen Zügen ist vergänglich. Anna Schäffer habe uns gezeigt, worauf es im Leben wirklich ankommt. Wir müssen hinschauen auf Jesus Christus, der alle Leiden bis zum Kreuz erlitten hat und unseren Blick offen halten für die Ewigkeit, für die wir bestimmt sind. 

Das Flair dieses „Anna-Tages” war in Anbetracht der am 21. Oktober in Rom bevorstehenden Heiligsprechung und der Anreise von Erzbischof und dem wohl künftigen Kardinal Gerhard Ludwig aus Rom noch feierlicher als in den letzten Jahren. 

So boten die über 5000 Gläubigen bei wahrem Kaiserwetter ein eindrucksvolles Glaubenszeugnis am Vorplatz der Mindelstettener Kirche, als Erzbischof Gerhard Ludwig aus dem römischen Vatikan zusammen mit den 40 Zelebranten vom Pfarrhaus aus durch die Spaliergasse der Vereine auf das mit prächtigen Sonnenblumen geschmückte Altarpodium einzog.

Pfarrer Johann Bauer sagte in seiner Begrüßung, dass dem heurigen Anna-Tag in zweifacher Hinsicht eine besondere Bedeutung zukommen würde. Zum einen blicken wir der Heiligsprechung von Anna Schäffer entgegen, für die tausende Beter jahrzehntelang gebetet haben. Dies bedeutet auch eine Gebetserhörung für uns und eine Gnade, die uns geschenkt wird. Anna Schäffer hat ihren Platz im Himmel längst gefunden. Mit der Heiligsprechung wird Anna Schäffer auf den höchsten Leuchter gestellt, den die Kirche anzubieten hat. Pfarrer Bauer formulierte diese Ehre mit den Worten: „So soll das das Licht ihres Lebensbeispiels Anna Schäffer möglichst Vielen sichtbar werden!“ Dieser Gebetstag bekommt aber auch besondere Bedeutung durch das Kommen des bisherigen Bischofs Dr. Gerhard Ludwig Müller, der heuer als Präfekt der Glaubenskongregation mit feierte. „Wir freuen uns über die hohe Wertschätzung Anna Schäffers, die Erzbischof Gerhard Ludwig durch sein Kommen auch heuer wieder zum Ausdruck bringt.”

Unser Aufmacherfoto zeigt Bischof Gerhard Ludwig beim Zug durch die Gläubigen.

In der Bildergalerie sehen Sie folgende Motive: Erzbischof Gerhard Ludwig bei seiner Predigt; Erzbischof Gerhard Ludwig mit Pfarrer Johann Bauer, Weihbischof Reinhard Pappenberger und Diözesanadministrator Dr. Wilhelm Gegenfurtner bei der Meßfeier; die große Schar der Gläubigen bei der Meßfeier; der prächtig geschmückte Altar unter dem Zeltdach; Altar und Kirche im Überblick; 40 Geistliche waren beim „Anna-Tag“ auf dem Altarpodium; viele beteten am Grab der Seligen Anna Schäffer; Pfarrer Johann Bauer begrüßte Erzbischof Gerhard Ludwig.

Kelheim