Fachkräftemangel
Niederbayerischen Grund- und Mittelschulen mangelt es an Lehrern

13.09.2017 | Stand 04.08.2023, 9:58 Uhr
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"Wir müssen in Bayern deutlich mehr Geld für die Verbesserung der Lehrerversorgung ausgeben, als im Haushalt 2017/2018 vorgesehen", fordert die grüne Landtagsabgeordnet Rosi Steinberger.

LANDKREIS KELHEIM Bayern erlebt gerade einen Schülerboom vor allem an Grund – und Mittelschulen. Doch während viele Gymnasial- und Realschullehrer keine Anstellung finden, herrscht allerorten großer Mangel an Grund- und Mittelschullehrern. Steinberger fürchtet, dass der Mangel in Niederbayern im Schuljahr 2017/2018 wieder besonders groß sein wird, denn die Personalversorgung richtet sich nach den prognostizierten Schülerzahlen in den jeweiligen Regierungsbezirken. Da gerade im ländlichen Niederbayern die Klassen häufig kleiner sind als in Städten, wird das Budget, das den Schulen zur Verfügung gestellt wird, niedriger ausfallen als in Ballungszentren. Um Unterrichtsausfälle zu vermeiden, unterrichten schon jetzt kleinere Grundschulen in altersgemischten Klassen. Dieses Konzept kann mit ausreichendem Personal gut funktionieren, aber es darf nicht als Sparmodell genutzt werden, wie es gerade im Rottal häufig passiert. "Hier muss die Staatsregierung nachbessern. Nur so bleibt der ländliche Raum für Familien attraktiv", erklärt Steinberger. Langfristig solle die Lehrerversorgung auf 110 Prozent angehoben werden, um kurzfristige Schwankungen besser abfedern zu können. Auch die Lehrerausbildung müsse flexibler gestaltet werden. "Sie darf nicht allein auf bestimmte Schularten ausgerichtet werden, sondern muss sich stärker am Alter der Schüler orientieren", so die Landtagsabgeordnete. "Dann ist die berufliche Laufbahn nicht an eine einzige Schulart gebunden und veränderte Bedarfe können schnell ausgeglichen werden."

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