Besuch
Klosterschwestern aus Albanien spielen Rollstuhlbasketball gegen die Weihnachtstrucker

13.09.2017 | Stand 04.08.2023, 9:55 Uhr
−Foto: n/a

Schwester Christina, die Leiterin des albanischen Klosters zur Mutter der Barmherzigkeit, stattet derzeit ihrer Heimatstadt Donauwörth einen Besuch ab. Mit dabei sind einige Mitschwestern sowie ein kleiner albanischer Junge, der im Rollstuhl sitzt.

DONAUWÖRTH Am Wochenende traf sich die Besuchergruppe in Donauwörth mit Freunden und Förderern des Klosters sowie mit einigen Mitarbeitern und Helfern des Johanniter-Weihnachtstruckers. Höhepunkt des Treffens war ein Rollstuhlbasketballspiel, das die Rollstuhlsportgruppe Panda BVSV Donauwörth eigens organisiert hatte. Schwester Christina lebt seit 1999 in Albanien in einem kleinen Kloster in Shkoder. Die gebürtige Donauwörtherin wirkt dort für den Orden der Spirituellen Weggemeinschaft. Gemeinsam mit einigen wenigen Mitschwestern kümmert sie sich um die Opfer der im Land noch weit verbreiteten Blutrache, sorgt für die medizinische Grundversorgung der Menschen, setzt sich für die Schaffung einer Infrastruktur ein und engagiert sich in der Jugend- und Frauenarbeit. Alljährlich um die Weihnachtszeit macht der Johanniter-Weihnachtstrucker mit einem Konvoi in dem kleinen Kloster Station. Mit großer organisatorischer Unterstützung der Schwestern verteilen die Helfer von dort aus Tausende Hilfspakete aus Deutschland an die notleidende Bevölkerung. Im Lauf der Jahre hat sich daraus ein freundschaftlicher Kontakt entwickelt.

Erst mal trainieren

Dieser Tage sind Schwester Christina und ihre deutschen und schweizerischen Mitschwestern Michaela, Josefa und Letizia in Donauwörth zu Gast. Im Zuge ihres jährlichen Besuchs im schweizerischen Mutterhaus des Ordens legen sie einen Zwischenstopp in Schwester Christinas alter Heimat ein. Begleitet werden sie von dem zehnjährigen Abraham, der in Albanien bei den Schwestern aufwächst und der aufgrund einer Behinderung im Rollstuhl sitzt. Um ihm eine Freude zu machen, hatte Christine Müller, die zweite Vorsitzende des in Donauwörth beheimateten Fördervereins "Freunde und Förderer des Klosters Spirituelle Weggemeinschaft in Shkodra/Albanien" gemeinsam mit der Rollstuhlsportgruppe Panda BVSV Donauwörth ein Rollstuhltraining samt Rollstuhlbasketballspiel organisiert.

Als Mitspieler kamen einige nicht gehbehinderte Jugendliche aus dem Raum Donauwörth hinzu. Nach einer Trainingseinheit unter Anleitung des Trainers Klaus Berger von den Pandas, in der unter anderem das Vorwärts- und Rückwärts-Fahren, Bremsen, Kurvenfahren und Ankippen geübt wurden, absolvierten sie den Rollstuhlführerschein. Danach stand dem großen Abschlussspiel nichts mehr im Wege. Ulrich Kraus, Projektmitarbeiter des Johanniter-Weihnachtstruckers, war bei dem Treffen dabei. "Die Jugendlichen haben zusammen mit Abraham bis zur Erschöpfung gespielt und hatten einen Riesenspaß", erzählt er lächelnd und ergänzt: "Wir finden es wunderbar, wenn wir unterjährig mit unseren Partnern den Kontakt halten und solche Projekte mit begleiten dürfen. Es ist nicht nur ein Gewinn für uns und unsere Partner, sondern wir alle können von solchen Aktionen sehr viel lernen." Schwester Michaela zeigte sich beeindruckt von der Offenheit der jungen Menschen: "Es ist so schön zu sehen, dass hier in Deutschland die Hemmschwelle für Jugendliche ohne Behinderung deutlich niedriger ist, mit Jugendlichen mit Behinderung zu spielen. So etwas kann man in Albanien leider nur sehr selten feststellen."

Freude über Unterstützung

Im Anschluss an das Match der Jugendlichen wagten sogar die Klosterschwestern, unterstützt von dem kleinen Abraham, ein Spiel gegen die Weihnachtstrucker – darunter Ulrich Kraus, Volker Geßner, der seit mehr als zehn Jahren ehrenamtlich an der Aktion mitwirkt, einige eigens angereiste Fahrer sowie Daniela Benkert, die seit mehreren Jahren die Weihnachtstrucker-Konvois nach Albanien leitet. Schwester Christina dankte allen Beteiligten: "Es ist einfach wunderschön zu sehen, wie hier alle zusammenhalten und uns die Vereine unterstützen. Wir freuen uns sehr, dass der Kontakt zum Weihnachtstrucker-Team auch während des Jahres immer gegeben ist. Heute haben wir alle zusammen etwas Tolles erlebt."

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