Klimawandel wird immer spürbarer
Hopfenbauern rechnen mit durchschnittlicher Ernte

13.09.2017 | Stand 04.08.2023, 6:01 Uhr
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Die bayerischen Hopfenbauern werden wegen der Wetterkapriolen heuer lediglich eine durchschnittliche Ernte einfahren. Wie Landwirtschaftsminister Helmut Brunner am Donnerstag, 31. August, bei der traditionellen Hopfenrundfahrt in der Hallertau mitteilte, rechnen die Experten mit einer bayerischen Hopfenerntemenge von rund 34.500 Tonnen.

ABENSBERG Das liegt zwar unter dem Ergebnis des Vorjahrs, aber auf dem Niveau des langjährigen Durchschnitts. Mit 33.850 Tonnen stammt der Löwenanteil des bayerischen Hopfens aus der Hallertau, im mittelfränkischen Anbaugebiet Spalt werden rund 680 Tonnen erwartet. Wegen der weltweit gestiegenen Nachfrage und der guten Preise war im Vorjahr der Anbau ausgeweitet worden. Allein in der Hallertau, dem größten zusammenhängenden Hopfenanbaugebiet der Welt, wuchs die Anbaufläche um 800 Hektar auf insgesamt 16.300 Hektar.

Nach Aussage des Ministers mussten die Hopfenbauern heuer mit besonders vielen Wetterextremen zurechtkommen: Spätfröste im Frühjahr sowie Trockenheit und Hitze ab Anfang Juni hinterließen deutliche Spuren. Der einsetzende Regen ab Ende Juli konnte beim Ertrag noch höhere Einbußen verhindern. „Das Wetter hat uns wieder einmal gezeigt, dass der Klimawandel mit seinen Auswirkungen für unsere Bauern immer spürbarer wird“, so Brunner.

Umso wichtiger seien daher die fundierte Forschung im weltweit renommierten Hopfenforschungszentrum in Hüll und die Züchtung trockenheitsresistenter, gesunder und ertragreicher Sorten. Erfreulich ist nach den Worten des Ministers in diesem Jahr allerdings, dass die Bestände weitgehend frei von Krankheiten und Schädlingen sind und damit eine gute Qualität erwarten lassen.

Kelheim