Stadtmuseum Abensberg
Fotoausstellung zeigt 'Wolfhunde im Gespräch'

11.07.2017 | Stand 03.08.2023, 9:21 Uhr
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Sprechende Hunde gibt es nicht? Von wegen! Zwei Hunde beschnüffeln sich. Plötzlich duckt sich der eine weg, klemmt die Rute zwischen die Beine und winselt unterwürfig, der andere Hund fletscht seine Zähne und knurrt, gefolgt von lautem Bellen.

ABENSBERG Jeder kennt diese intensive Kommunikation, in der die Rangordnung im Rudel von Hunden zum Ausdruck kommt. Hundebesitzer hingegen kennen noch viele weitere Formen der tierischen Kommunikation. Mithilfe von Mimik, Körpersprache und Lautäußerungen sind Hunde genauso oft wie wir Menschen miteinander „im Gespräch“.

Die große Bandbreite der verschiedenen Ausdrucksformen, die Hunde beherrschen, stellen die beiden Fotografinnen Silke Eyerkaufer, Hundetrainerin und Wolfsbotschafterin des NABU (Naturschutzbund Deutschland) aus Siegenburg und Petra Theilemann, Diplom Biologin, Tierärztin und Tierfotografin aus Leidenschaft wohnhaft in Berg, auf ihren Fotografien von Hunden in ihrer natürlichen Lebenswelt dar.

"Wir wollen nicht nur schöne Fotos zeigen, sondern den Betrachter auch für das Verhalten der Hunde sensibilisieren", so Petra Theilemann. "Auch wenn auf den ersten Blick manche Bilder recht wild aussehen, so sind die gezeigten Verhaltensmuster doch das ganz alltägliche, natürliche Verhalten von Hunden im Rudel. Und wer die Hundesprache beherrscht und versteht, versteht auch das Tier", ergänzt Silke Eyerkaufer.

Das Hauptaugenmerk der beiden Fotografinnen liegt auf einer ganz besonderen Rasse, den tschechoslowakischen Wolfhunden, welche sie vom Welpenalter bis hin zum Erwachsenendasein mit der Kamera begleitet haben. Diese Rasse entstand in den 1950er Jahren durch die Kreuzung von Deutschen Schäferhunden mit Wölfen und sollte als Diensthund der tschechoslowakischen Armee eingesetzt werden. Allerdings zeigte sich, dass die Hunde, wenn sie nicht richtig sozialisiert wurden, in ihrem Wesen, so wie ihre wölfischen Ahnherren, ein eher scheues und schreckhaftes Wesen entwickelten. Dennoch sind diese Hunde aufgrund ihres wölfischen Erbes noch heute für ihre Ausdauer, für ihren Mut und ihre Widerstandskraft bekannt.

Die beiden Fotografinnen haben auf ihren Bildern die Gespräche der tschechoslowakischen Wolfhunde festgehalten. Dabei kommt auch die ganze Schönheit und Anmut dieser faszinierenden Hunderasse auf zahlreichen stimmungsvollen Fotos voll zur Geltung. Die gezeigten Fotografien bestechen durch ihre ruhige Atmosphäre, die ganz ohne menschliches Eingreifen ihre volle Wirkung beim Betrachter entfalten kann. Begleitend zur Ausstellung ist ein Fotoband erschienen. Die Fotoausstellung "Wolfhunde im Gespräch" ist vom 09. März bis zum 15. Mai 2017 in der Galeria di Lonigo des Kultur- und Bildungszentrums Aventinum in Abensberg zu sehen.

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