LA Dart-Team Wang geht in der Bundesliga an den Start
Das Gallierdorf des deutschen Dartsports

04.07.2017 | Stand 27.07.2023, 9:35 Uhr

In Sachen Sport sind in Deutschland die Rollen naturgemäß klar verteilt. König Fußball verweilt nachwievor an vorderster Front und irgendwann kommen dann erst Sportarten wie Handball, Basketball, Eishockey und Tennis ins Spiel. Dart hingegen findet medial kaum statt. Das mag mitunter daran liegen, dass dieser Sportart nachwievor das Image eines „Kneipen-Hobbys“ anhaftet. Dass dem nicht so ist, beweist nicht zuletzt die Dart-Ikone Phil „The Power“ Taylor.

WANG/MOOSBURG In Bayern macht sich nun ein kleines Dorf daran, den Dartsport auch in unseren Breitengraden publik zu machen. Die Rede ist von der Gemeinde Wang nahe Moosburg. Dort beheimatet ist das LA Dart-Team Wang. Ebenso rasant wie der Name liest sich die Erfolgsstory des Teams: In den vergangenen sieben Jahren stieg man satte sechs Mal auf. Zuletzt gelang dies am vergangenen Samstag, so dass man sich nun in der deutschen Königsklasse des Darts, der Bundesliga wiederfindet. Das LA Dart-Team Wang ist damit das einzige in der deutschen Darthistorie, dem so ein fulminanter Durchmarsch in die höchste Liga gelang.

Dort gilt man nun ab 18. September als absoluter Underdog. Angesichts solcher Gegner wie Karlsruhe, Kaiserslautern und Frankfurt ist man durchaus geneigt der kleinen Gemeinde Wang den Status des sympathischen Gallierdorfs zu verleihen, das es mit den Großen, scheinbar Übermächtigen aufnimmt. Aus Wang selbst befinden sich dabei noch drei Spieler im Kader. „Der Rest ist ein relativ bunt zusammengewürfelter Haufen, der sich aus Spielern aus Erding, Berglern, dem Landshuter und sogar dem Straubinger Raum zusammensetzt“, sagt Stefan Stangl, seines Zeichens 1. Vorsitzender der Wanger Dartfreunde.

Ganz so leicht und locker wie das nun alles klingen mag, gestaltet sich die Situation für das LA Dart-Team Wang jedoch nicht. „Wir suchen händeringend nach Sponsoren“, gesteht Stefan Stangl. Allein für die Auswärtsfahrten stünden Unkosten in Höhe von 5.000 Euro zu Buche. Ein Betrag, der für einen solch kleinen Verein schwer stemmbar ist. „Bis dato haben wir rund 500 Euro an Sponsorengeldern und 1.000 Euro von der Gemeinde erhalten. Dafür sind wir sehr denkbar, aber das reicht natürlich bei weitem noch nicht um das Abenteuer Bundesliga ruhigen Gewissens angehen zu können“, so Stangl.

Für die Bundesliga-Konkurrenz sei es natürlich leichter in größeren Städten lukrative Sponsorenverträge an Land zu ziehen. In der hiesigen Gegend, wo der Dartsport ein gänzlich unbeschriebenes Blatt ist, gestaltet sich das jedoch ungleich schwieriger. Stefan Stangl: „Wir bräuchten halt dringen noch einen Trikot- und einen Hauptsponsor“.

Aufgrund der gegenwärtigen Situation steht bereits die Premierensaison in der Bundesliga für das LA Dart-Team Wang auf wackligen Beinen. Die Unterstützung ihrer Fans ist ihnen jedenfalls sicher, denn zu den Heimspielen im Schützenheim Auer Elch in der Volkmannsdorferau pilgern regelmäßig zwischen 200 bis 300 Zuschauer. Wer sich näher über das LA Dart-Team Wang informieren möchte, kann sich auf der vereinseigenen Homepage www.la-dart-team-wang.de regelmäßig auf dem Laufenden halten.

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