Russe wollte wieder nach Hause
Asylunterkunft war nicht nach seinem Geschmack

09.07.2017 | Stand 29.07.2023, 19:19 Uhr
−Foto: n/a

Er ist am Montag (12. Januar) mit dem Mittagsflug aus Moskau gekommen und wollte Asyl. Der russische Staatsbürger fühlte sich in seiner Heimat aufgrund seiner sexuellen Ausrichtung verfolgt.

FLUGHAFEN MÜNCHEN  Bundespolizisten am Münchner Flughafen leiteten den Russen an die Aufnahmeeinrichtung in der bayerischen Landeshauptstadt weiter. Dort angekommen, machte er auf dem Absatz kehrt und tauchte am späten Abend wieder bei der Bundespolizei am Airport auf. Der Grund: Der 35-Jährige wollte wieder heim, die Unterkunft entsprach nicht seinem Anspruch auf Sauberkeit.

Der russische Staatsangehörige hatte ursprünglich einen Flug von Moskau über München nach Istanbul gebucht. In München angekommen, hielt er einem Mitarbeiter des Flughafens einen Zettel mit der Aufschrift "Refugee/Flüchtling" unter die Nase. Dieser brachte den Hilfesuchenden zur Bundespolizei. Den Beamten erklärte der 35-Jährige, er sei in seiner Heimat wegen seiner Bisexualität erniedrigt worden und mit gewaltsamen Übergriffen und Verfolgung konfrontiert. Davor wolle er in Deutschland Schutz suchen.

Die Bundesbeamten nahmen seinen Reisepass in Verwahrung, stellten ihm eine sogenannte Anlaufbescheinigung aus und leiteten den Verfolgten am Nachmittag an die Aufnahmeeinrichtung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge in München weiter.

Dort angekommen, machte der Russe auf dem Absatz kehrt und fuhr zurück zum Flughafen. Am späten Abend stand er dann wieder in der Wache der Bundespolizei. Er wolle umgehend seinen Pass und wieder nach Moskau, forderte er von den verdutzten Bundespolizisten. Die Unterkunft sei ihm nicht sauber genug, ließ er die Beamten wissen.

Nachdem der 35-Jährige seinen Asylantrag offiziell wieder zurückgenommen hatte, konnte er es kaum erwarten, wieder im Flugzeug nach Russland zu sitzen. Dennoch musste er sich bis zum Vormittag des nächsten Tages (13. Januar) gedulden. Ein früherer Flug ließ sich nicht auftreiben.

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