Vorstand besucht Solarpark Siglhof
Kreis-SPD: Die Sonne schickt keine Rechnung

06.07.2017 | Stand 26.07.2023, 23:57 Uhr

Aufgrund der jüngsten Diskussionen um die Förderung der Photovoltaik besuchte der Vorstand des SPD-Kreisverbandes Dingolfing-Landau auf Initiative des Kreisvorsitzenden Dr. Bernd Vilsmeier den kürzlich in Betrieb gegangenen Solarpark Siglhof südlich von Marklkofen.

MARKLKOFEN Der Solarpark liefert voraussichtlich 4,6 Millionen Kilowatt pro Jahr, den Stromverbrauch von etwa 1.000 Vier-Personen-Haushalten.

Die Photovoltaik (PV) habe inzwischen eine enorme Bedeutung für den Klimaschutz, die Versorgungssicherheit und die deutsche Volkswirtschaft, so Dr. Vilsmeier. Die Solarenergie decke den Jahresstromverbrauch von rund 5,2 Millionen Haushalten in Deutschland und spare derzeit Emissionen von ca. 12,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr ein. Experten schätzten den volkswirtschaftlichen Nutzen der PV bis zum Jahr 2030 auf bis zu 75 Milliarden Euro. Die Branche sorge für einen jährlichen Umsatz von 20 Milliarden Euro, die Wertschöpfung in Deutschland liege bei 10 Milliarden im Jahr.

Der Nutzen für die Kommunen sei dabei nicht zu unterschätzen, so Vilsmeier weiter. Dank der von der SPD im Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG) vorgesehenen Regelungen bleibe die Gewerbesteuer vor Ort - die Chance für die dezentrale Energieversorgung und Wertschöpfung vor Ort. Die erneuerbaren Energien senkten auch den Strompreis an der Leipziger Strombörse. Wegen niedriger Erzeugungskosten verdränge der Strom aus Sonne, Wind & Co. an der Strombörse zunehmend den teuer erzeugten konventionellen Strom („Merit-Order-Effekt“). Dadurch verbilligte sich der Strompreis im Großhandel um etwa 0,5 Cent pro Kilowattstunde. Die deutsche Industrie wurde allein durch diesen Effekt schon 2010 um rund 1,175 Milliarden Euro entlastet.

Gutachten belegten, dass ein weiterer Ausbau der Solarstrom-Nutzung in Deutschland keine wesentlichen technischen Probleme bereite und sich die weiteren auf den Stromverbraucher umgelegten Förderkosten durch den Preisverfall von Solarmodulen im Rahmen hielten. Allein in den letzten drei Jahren wurde die Förderung neuen Solarstroms bereits halbiert. Inzwischen liegt die Einspeisevergütung bereits auf dem Niveau konventioneller Haushalts-Stromtarife, so der Kreisvorsitzende.

Ein gigantischer, viele Milliarden Euro teurer Netzausbau sei gar nicht nötig, wenn man mehr auf den dezentral produzierten Sonnenstrom und geeignete Speichersysteme setze. Viele Gewerbebetriebe, kommunale und private Verbraucher könnten damit unabhängig von den steigenden Preisen der konventionellen Stromerzeugung werden und gleichzeitig Klimaschutz betreiben. Denn die Sonne schickt keine Rechnung.

Dingolfing-Landau