KKI-Besuch löst Kopfschütteln aus
ÖDP kritisiert "sprunghafte" FDP-Energiepolitik

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 1:16 Uhr

Mit Kopfschütteln hat die Landkreis-ÖDP auf einen Besuch der Liberalen im Kernkraftwerk Isar reagiert und bescheinigt ihr dabei eine offensichtliche politische Orientierungslosigkeit in energiepolitischen Fragen.

DINGOLFING-LANDAU „Der Kreisverband ist ein klarer Gegner des sofortigen und kompletten Ausstiegs aus der Atomenergie“, so ließ sich jüngst der FDP-Kreisverband in Presseveröffentlichungen zitieren. „Da kann man nur mehr den Kopf schütteln“, so jetzt die ÖDP in einer Replik auf den KKI-Besuch.

Die Energiewende bzw. der Atomausstieg sei nämlich nicht etwa von irgendwelchen linken Ökologen beschlossen worden, sondern von der FDP selber. Hatte man in deren Kreisverband Dingolfing-Landau einen längeren gemeinsamen Urlaub in einer von der Außenwelt abgeschnittenen Gegend? Nur so sei es erklärbar, dass die schwarz-gelbe Energiewende bei der Basis offenbar nicht ankam. Oder hätten da ein paar versprengte Liberale noch nicht mitbekommen, dass sie seit zwei Jahren in der Berliner Regierung sind, fragt die ÖDP.

Die Energiewende gestalte sich leider durchaus schwierig, so die ÖDP weiter. Hauptgrund dafür sei, dass man von jemandem, der bis vor wenigen Monaten am Tropf der Energieversorger hing und das alleinige Heil in der Kernkraft sah, nicht erwarten könne, dass er plötzlich über ein Konzept für das Gegenteil verfüge. Die Energiewende propagieren und gleichzeitig als Klientelpartei für einen großen Energieversorger in der Region zu arbeiten, das gehe aber nun mal nicht zusammen.

Im Übrigen habe auch eine politische Wende gewöhnlich 180 Grad, so der ÖDP-Hinweis an die örtliche FDP-Basis. Wer bis 360 Grad „durchdrehe“, müsse sich fragen lassen, ob er die Bevölkerung politisch veräppeln wolle. Die ÖDP appelliert in diesem Zusammenhang an die Liberalen, endlich die Blockadepolitik aufzugeben und in Ihrer Regierungsverantwortung vernünftige Rahmenbedingungen für eine echte Energiewende zu gestalten.

Dingolfing-Landau