Nach-Urlaubs-Check:
Gesund zurück aus den Ferien!

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 19:13 Uhr

Wenn die Koffer wieder verstaut und die Urlaubsbilder längst entwickelt sind, mag sich manch einer fragen, warum er immer noch unter einem Magen-Darm-Infekt leidet oder der Hautausschlag nicht besser wird.

DEGGENDORF „Dass Gesundheitsgefahren nicht nur in exotischen Urlaubsgegenden lauern, wird häufig unterschätzt“, sagt Robert Deindl vom KKH-Allianz Servicezentrum in Deggendorf. Deshalb sollten gesundheitliche Probleme nach Urlaubsreisen oder auch nach Ausflügen in die Natur nicht auf die leichte Schulter genommen werden. So können zum Beispiel auch in klar und sauber erscheinendem Wasser Krankheitserreger vorhanden sein. Jedes Jahr erstellt die Europäische Kommission eine Studie zur Wasserqualität. Diese bestätigt zwar, dass über 90 Prozent der Badestellen an Seen und Flüssen in Deutschland die Hygienestandards der Europäischen Union erfüllen, doch verbleibt ein Restrisiko durch Bakterien, Pilze oder Würmer.

Wer sich nicht sicher ist, kann sich bei der Stadtverwaltung oder der zuständigen Gemeinde erkundigen, ob das Baden im betreffenden Gewässer bedenkenlos möglich war. Beim Baden kommt leicht Wasser in die Augen und Ohren, oder man schluckt etwas davon. Bakterien können dann Augenentzündungen oder Magen-Darm-Probleme hervorrufen. Ein juckender Hautausschlag kann auf einen Kontakt mit Saugwürmern hindeuten. Sollten Sie bei sich oder ihrer Familie unklare Gesundheitssymptome beobachten, die nicht abklingen, dann fragen Sie Ihren Arzt um Rat. So schön Wanderungen über Blumenwiesen sowie das Sammeln von Beeren und Pilzen in Wäldern auch sind: Hierbei können Sie das Opfer von Zecken geworden sein, die durch einen Stich die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen können. Diese ernst zu nehmende Infektionskrankheit wird meist im Frühjahr und Sommer durch Zecken übertragen, die sich gern in hohem Gras, Farnen oder Sträuchern aufhalten.

Durch einen Stich der kleinen Blutsauger können Viren in die Blutbahn des Menschen gelangen und FSME auslösen. Typisch dafür sind grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Schwindelgefühl. Es können aber auch eine Hirnhautentzündung sowie Bewusstseins- und Sprachstörungen auftreten. Die Symptomvielfalt macht die Diagnose schwierig. Um einen besseren Überblick über mögliche Erkrankungen von sich und seiner Familie zu haben, empfiehlt Deindl, ein Krankheitstagebuch zu führen. Darin kann man schnell nachlesen, wann eine Erkrankung das erste Mal aufgetreten ist und wie heftig die Symptome waren. „Auch wenn ich hoffe, dass alle gesund aus dem Urlaub zurückgekehrt sind – im Fall des Falles können Sie mit diesen Angaben Ihrem Arzt die Diagnose erleichtern.“

Deggendorf