Tragischer Unfall mit selbst gebauten Apparat:
Böllerschütze (18) bei Hochzeitsschießen lebensgefährlich verletzt

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 20:15 Uhr

18-Jähriger beugt sich über selbst gebauten Apparat und genau in diesem Moment zündet noch eine Ladung.

SAALDORF-SURHEIM Ein 18-jähriger einheimischer Böllerschütze ist am Samstagmorgen, 13. Oktober, in Hausen beim Hochzeitsschießen mit einem Böllergerät lebensgefährlich verletzt worden. Das Rote Kreuz versorgte den jungen Mann notärztlich und flog ihn danach zur Neurochirurgie in der Salzburger Christian-Doppler-Klinik. Der BRK-Kriseninterventionsdienst (KID) kümmerte sich um die betroffenen Freunde und Angehörigen; die Kripo nahm noch vor Ort die Ermittlungen zur genauen Unfallursache auf.

Insgesamt acht junge Männer, darunter auch der 18-Jährige, trafen sich wegen der kirchlichen Trauung eines Freundes bereits in den frühen Morgenstunden vor dem Wohnhaus des Bräutigams im Ortsteil Hausen und veranstalteten dort ein Böllerschießen. Geschossen wurde laut Polizei mit einem selbstgebauten Böllerschussapparat mit fünf parallelen Rohren, in denen Schwarzpulver per Seilzug gezündet wurde. Nachdem bereits Stunden zuvor einige Schüsse nacheinander abgefeuert worden waren, sollte zum Schluss gegen 8 Uhr nochmals geböllert werden. Die letzten beiden der fünf Schüsse sollten gleichzeitig explodieren und das Spektakel beenden. Nach der vermeintlich letzten Explosion beugte sich der 18-Jährige über das Gerät und genau in diesem Moment zündete noch eine Ladung, die zuvor nicht losgegangen war. Durch die enorme Druckwelle erlitt der junge Mann lebensgefährliche Kopfverletzungen.

Die anwesenden Ersthelfer kümmerten sich sofort um den 18-Jährigen und setzten einen Notruf ab. Die Leitstelle Traunstein schickte daraufhin kurz nach 8 Uhr das Rote Kreuz mit dem Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“, einem Rettungswagen, dem Freilassinger Notarzt und dem Laufener Krankenwagen zur Erstversorgung nach Hausen.

Der 18-Jährige wurde nach intensiver medizinischer Versorgung per Hubschrauber zur Christian-Doppler-Klinik nach Salzburg geflogen. Vier Krisenberater des Roten Kreuzes kümmerten sich um die betroffenen Freunde und Angehörigen des jungen Mannes. Beamte des Kriminaldauerdienstes Traunstein übernahmen noch vor Ort die Ermittlungen zur Unfallursache. Das Böllerschussgerät wurde sichergestellt.

Berchtesgadener Land