BRK-Einsatz im Lattengebirge:
Erschöpften Bergwanderer von der Schlafenden Hexe gerettet

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 19:31 Uhr

69-Jähriger aus Bremen konnte nicht mehr weiter und musste am 40 Meter langen Rettungstau ins Tal geflogen werden

BISCHOFSWIESEN Die Bergwachten Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger haben am Dienstagabend, 18. September, zusammen mit dem Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“ einen total erschöpften Bergsteiger von der Schlafenden Hexe im Lattengebirge gerettet. Der 69-Jährige aus Bremen war mit seiner Frau im Abstieg und konnte nicht mehr weiter, weshalb er einen Notruf absetzte.

Nach einer längeren Wanderung von Hallthurm über die Steinerne Agnes Richtung Karkopf und zurück konnte der 69-Jährige beim Abstieg nicht mehr weiter. Vor Erschöpfung knickten dem Urlauber immer wieder die Knie ein, die Stufen im Abstieg konnte er - abgestützt auf die Wanderstöcke seiner Ehefrau - gerade noch so bewältigen. Nachdem er dann unsanft gestürzt war, sich leicht verletzt hatte und seine Uhr verloren hatte, setzte seine Frau einen Notruf ab.

Die Leitstelle Traunstein alarmierte daraufhin gegen 17.15 Uhr den Einsatzleiter der Bergwacht im Saalachtal, der die Bergwachten Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger und den Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“ anforderte. Während eine Fußmannschaft über den Weg vom Hallthurm zum Patienten aufstieg, versuchte die Hubschrauber-Besatzung den 69-Jährigen anhand der Ortsbeschreibungen im Notruf aus der Luft zu lokalisieren, was aber wegen des dichten Bergwalds zunächst misslang. Der Pilot brachte daraufhin zwei Bergwacht-Luftretter am 25 Meter langen Rettungstau von der Eisenrichter-Wiese auf den Berg. Bei diesem Flug konnte der Patient dann genau geortet werden. Wegen der vielen Bäume setzte der Pilot die beiden Bergwacht-Luftretter wenige Gehminuten oberhalb der Einsatzstelle auf einem kleinen Aussichtsfelsen ab.

Kurz zuvor waren bereits die Fußmannschaft und weitere Wanderer bei dem Ehepaar eingetroffen. Unterstützt von den Helfern konnte der Bremer noch einige Meter weiter zu einer Lichtung absteigen, aus der heraus ein Taueinsatz möglich war. Die Einsatzkräfte sicherten den 69-Jährigen in einem Rettungssitz und flogen ihn danach kurz nach Sonnenuntergang am 40 Meter langen Rettungstau ins Tal. Eine Krankenwagen-Besatzung des Roten Kreuzes brachte ihn zur weiteren Untersuchung in die Kreisklinik Berchtesgaden. Seine Frau stieg zu Fuß mit der Bergwacht ab. Zehn Einsatzkräfte der Bergwacht waren rund zweieinhalb Stunden lang gefordert.

Berchtesgadener Land