Bei einer Familienwanderung abgestürzt
59-Jähriger in der Almbachklamm schwer verletzt

06.07.2017 | Stand 26.07.2023, 23:35 Uhr

Bergwacht und „Christoph 14“ fliegen Patienten am Rettungstau aus der Schlucht.

MARKTSCHELLENBERG Ein 59-jähriger Tourist aus Niedersachsen ist am Sonntagnachmittag, 22. Juli, in der Almbachklamm bei Marktschellenberg rund zehn Meter über felsiges Gelände in den Bach abgestürzt und dabei nach erster Einschätzung durch den Bergwacht-Notarzt schwer verletzt worden. Einsatzkräfte der Bergwacht Marktschellenberg und die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ versorgten den Mann und flogen ihn anschließend mit einer Spezialtrage am Rettungstau aus der Schlucht.

Der Wanderer war zusammen mit seiner Frau und seiner zwölfjährigen Tochter talwärts durch die Klamm in Richtung Kugelmühle unterwegs, als er etwa auf halber Strecke kurz vor der Brücke 14 ausrutschte und rund zehn Meter über felsiges Gelände in den Almbach abstürzte. Er überschlug sich mehrmals, blieb dann im eiskalten Wasser liegen und konnte sich selbst ans andere Ufer retten. Die Ehefrau und ein zweiter Wanderer stiegen sofort ab und leisteten Erste Hilfe; weitere Wanderer setzen einen Notruf ab. Die Leitstelle Traunstein alarmierte daraufhin gegen 17.20 Uhr zunächst den Einsatzleiter der Bergwacht Marktschellenberg, der nach kurzer Rücksprache neben seiner Mannschaft auch den Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“ nachalarmieren ließ.

Der Bergwacht-Notarzt stieg zu Fuß von der Kugelmühle aus zum Patienten auf und übernahm die notfallmedizinische Erstversorgung. Weitere Bergretter rüsteten sich mit einer Spezialtrage und zusätzlichem medizinischen Material aus und machten sich ebenfalls auf den Weg in die Klamm. Die Retter mussten über die steile Böschung absteigen und den Bach queren, bevor sie den bereits unterkühlten Patienten in die Trage umlagern konnten.

Nach einem kurzen Überflug holte die Besatzung des Rettungshubschraubers den schwer Verletzten zusammen mit einem Bergwacht-Luftretter per Rettungstau ab und flog beide zum Tallandeplatz vor der Kugelmühle, wo der 59-Jährige in die Maschine umgelagert und dann zum Unfallkrankenhaus Salzburg geflogen wurde. Sechs Bergretter, ein Polizeibergführer und der Rettungshubschrauber waren rund zweieinhalb Stunden lang gefordert. Der Kriseninterventionsdienst (KID) der Bergwacht kümmerte sich im Anschluss noch um die Frau und die Tochter des Verunfallten.

Berchtesgadener Land