Nach Sturz über Steilhang fehlte vom Fahrer erst jede Spur
Update: Fahrer ist aufgetaucht

06.07.2017 | Stand 26.07.2023, 23:35 Uhr

Vermisstensuche mit über 100 Einsatzkräften.

SCHNEIZLREUTH Laut Bericht der Polizeiinspektion Bad Reichenhall meldete sich am Montag Vormittag, 23. Juli, der gesuchte 18-jährige Mann, welcher am Sonntag mit seinem Pkw auf der B 305, Höhe Gletschergarten von der Fahrbahn abkam und in die Schlucht stürzte. Nach seinen Angaben ereignete sich der Unfall etwa gegen 8:30 Uhr Vormittag. Er trug lediglich ein paar leichte Schrammen davon und ging angeblich nach dem Unfall zu Fuß über den Jochberg bis nach Salzburg. Von dort fuhr er erst heute Morgen mit dem Zug zu seiner Mutter in den Landkreis Traunstein und meldete sich telefonisch bei der Polizei. Zwischenzeitlich wurde er wegen unerlaubtem Entfernen vom Unfallort vernommen.

Der Bericht:

Am Sonntagvormittag, 22. Juli, musste ein Großaufgebot von über 100 Einsatzkräften nach einem vermissten Autofahrer suchen. Eine Spaziergängerin aus Inzell hatte um 9 Uhr auf Höhe des Gletschergartens einen schwer beschädigten Mitsubishi Colt entdeckt, der offenbar von der B305 rund 50 Meter über den Steilhang zum Weißbach abgestürzt war. Als die ersten Retter am Unfallort eintrafen, fehlte vom Fahrer jede Spur. Der darauffolgende Sucheinsatz wurde gegen 11.15 Uhr erfolglos abgebrochen.

Nach Angaben der Reichenhaller Polizei war der Wagen auf der B305 von Inzell kommend in Richtung Weißbach unterwegs. Nach einer langgezogenen Linkskurve kam er dann nach rechts von der Fahrbahn ab und stürzte rund 50 Meter in Richtung Weißbach ab, wo er oberhalb des Wassers in einer Baumgruppe schwer beschädigt hängen blieb. Als die Spaziergängerin einen Notruf absetzte, schickte die Leitstelle Traunstein zunächst die Freiwilligen Feuerwehren Inzell, Weißbach und Bad Reichenhall und das Rote Kreuz mit einem Rettungswagen, dem Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“ und der Bergwacht Inzell zur Unfallstelle. Da vom Fahrer jede Spur fehlte und nicht ausgeschlossen werden konnte, dass er in den Weißbach gestürzt war, forderten die Einsatzkräfte die BRK-Wasserwachten Bad Reichenhall, Freilassing und Laufen und die Tauchergruppe der Feuerwehr Bad Reichenhall nach.

Suchtrupps der Bergwacht Inzell gingen die umliegenden Wanderwege ab und kontrollierten die Hänge. Die Besatzung des Polizeihubschraubers „Edelweiß 3“ unterstützte die Suchaktion aus der Luft. Mehrere Wasserretter-Gruppen durchkämmten zeitgleich den Weißbach vom Auslauf am Weinkaser über die Weißbachschlucht unterhalb des Mauthäusls bis hinauf zur Unfallstelle, konnten aber den Vermissten nicht finden. Aufgrund der vielen Regenfälle während der vergangenen Tage war der Einsatz bei starker Strömung und relativ hohem Wasserstand besonders aufwendig und nicht ungefährlich. Gegen 11.15 Uhr wurde die Suche dann erfolglos abgebrochen. Die Polizei geht aufgrund des kalten Motors davon aus, dass der Unfall bereits zur Nachtzeit passiert war, der Autofahrer sich selbst aus dem Fahrzeugwrack befreien konnte und sich dann entfernt hatte.

Das abgestürzte Auto wurde von der Feuerwehr mittels Seilwinde gesichert und geborgen und musste danach abgeschleppt werden. Beamte der Polizeiinspektion Bad Reichenhall nahmen den genauen Hergang auf und stellten den Unfallwagen sicher. Nach ihren Angaben entstand Totalschaden in Höhe von rund 2.500 Euro.

Berchtesgadener Land