Ernüchternde Bilanz:
Polizei nahm Motorradfahrer unter die Lupe

10.10.2017 | Stand 04.08.2023, 11:59 Uhr
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Zu schnell, zu laut oder ohne Bremsleuchten: negative Bilanz der Polizei bestätigt Notwendigkeit der Kontrolle ...

BAYERN Unter Federführung der Kontrollgruppe Motorrad des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd fand am vergangenen Wochenende eine länderübergreifende Schwerpunktaktion statt, bei der die Spezialisten der Polizei sowohl im Bayerischen Voralpenraum, als auch in Tirol und Südtirol, einen genauen Blick auf die Motorradfahrer und ihre Maschinen warfen. Die Bilanz des Wochenendes, mit 379 Beanstandungen in drei Ländern, bestätigte die Notwendigkeit solcher Kontrollmaßnahmen. 

Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd führte am 9. und 10. September in Abstimmung mit den österreichischen und italienischen Behörden länderübergreifende Schwerpunktkontrolltage zur Überwachung des Motorradverkehrs durch, die auch in Zusammenhang mit der European Bikeweek am Faaker See standen. Zu diesem Event wurden 120.000 Teilnehmer mit ca. 70.000 Motorrädern erwartet.

Daher richtete die Polizei am Sonntag auf der Autobahn A 8 in Fahrtrichtung München eine Kontrollstelle ein, bei der die Kontrollgruppe Motorrad auch besonders geschulte Kräfte aus den Polizeipräsidien Oberbayern Süd und Niederbayern verstärkten. Von 11 Uhr bis 16 Uhr wurden insgesamt 98 Motorräder und ihre Fahrer einer eingehenden Kontrolle unterzogen.

Die Bilanz der Polizei fällt ernüchternd aus und bestätigt die Notwendigkeit solcher Kontrollen. Insgesamt wurden bei 53 von 98 Maschinen derart sicherheitsrelevante technische Veränderungen festgestellt, die zu einem Erlöschen der Betriebserlaubnis führen, so dass in besonders gravierenden Fällen die Weiterfahrt sofort unterbunden werden musste. In Summe brachten die Beamten drei Straftaten und 54 Ordnungswidrigkeiten zur Anzeige.

Drei Bikes wurden einem Kfz-Sachverständigen zur Begutachtung vorgeführt. Bei den Verstößen handelt es sich um Kennzeichenmissbrauch, unzulässige Auspuffanlagen sowie komplett fehlende Spiegel, Blinker oder Bremsleuchten; allesamt massiv verkehrsgefährdende und lärmverursachende Ausrüstungsverstöße.

Polizeipräsident Robert Kopp, selbst passionierter Motorradfahrer, lässt den häufig erhobenen Vorwurf, kleinlich zu sein, nicht gelten: „Die Sicherheit der motorisierten Zweiradfahrer liegt mir besonders am Herzen. Um unfallfrei und gesund nach Hause zu kommen, sowie eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer auszuschließen, ist neben der Fahrweise auch die einwandfreie technische Ausrüstung von elementarer Bedeutung. Hier liegt unser Augenmerk und nicht auf dem Geldbeutel der Verkehrsteilnehmer.“

Bereits am Samstag warfen die Spezialisten im Rahmen der internationalen Motorradkontrollen einen genauen Blick auf Motorradfahrer und ihre Maschinen. Von 31 überprüften Bikes mussten 25 beanstandet werden. Zehn Fahrer wurden wegen Kennzeichenmissbrauchs angezeigt, bei weiteren acht Krädern war die Betriebserlaubnis wegen technischer Veränderungen erloschen.

Im österreichischen Tirol mussten insgesamt 288 Biker insbesondere wegen teils gravierender Geschwindigkeitsüberschreitungen beanstandet werden.

Die unrühmlichen Spitzenreiter brachten es im Bezirk Imst auf 160 km/h bei erlaubten 80, und im Bezirk Kufstein auf Tempo 108 bei erlaubten 60. In Südtirol wurden bei 34 kontrollierten Motorradfahrern drei Übertretungen der Straßenverkehrsordnung festgestellt.

Berchtesgadener Land