Blutsauger übetragen gefährliche Krankenheiten
Schwammerlsucher: Vorsicht Zecken!

04.07.2017 | Stand 13.09.2023, 4:36 Uhr
Axel Effner

Das Gesundheitsamt rät zu zweckmäßiger Bekleidung als Schutz vor unliebsamen Überraschungen.

LANDKREIS TRAUNSTEIN Aufgrund der feuchten Witterung ist von einem vielversprechenden „Schwammerljahr“ auszugehen. Auf der Suche nach den heißbegehrten kulinarischen Objekten werden Scharen von Schwammerlsucher die Wälder durchstreifen. Dabei dürfte den wenigsten bewusst sein, dass sie selbst zu heißbegehrten Objekten der auf Gräsern, Büschen und Sträuchern lauernden Zecken werden könnten. Die Zecken wittern die im Schweiß enthaltene Stoffe. Streift etwa der Schwammerlsucher eine Zecke, greift sie blitzschnell mit den starken Krallen an ihren Vorderbeinen zu, dafür reicht schon eine Berührung von wenigen Sekundenbruchteilen aus. Durch Zecken werden in unseren Breitengraden zwei Krankheiten übertragen: Die Frühsommer-Meningoenzephalitis ( FSME), eine mit grippeähnlichen Symptomen beginnende Erkrankung des Gehirns bzw. der Gehirnhäute , die durch das FSME- Virus übertragen wird, sowie die durch eien Bakteriengattung der Borrelien verursachte Borreliose, die unbehandelt zu schwerwiegenden Erkrankungen der Gelenke, des Herzens, der Haut sowie des Nervensystems führen kann. Aufgrund der Tatsache, dass die Zecken im Laufe des Sommers mehrere Blutmahlzeiten bei Kleintieren wie Igel oder Mäusen hinter sich haben, ist die Befallsrate der Zeckenpopulation mit dem FSME-Virus bzw. den Borrelien im Laufe des Sommers hoch. Von daher ist die Wahrscheinlichkeit einer Krankheitsübertrag durch einen Zeckenbiss zur „ Schwammerlsaison“ höher als z.B. im Frühjahr. Nach Angaben des Leiters des Gesundheitsamt Traunstein, Dr. Franz Heigenhauser, gehen die FSME-Meldungen überwiegend im Spätsommer bzw. Frühherbst ein. Aus den genannten Gründen ist es seiner Meinung nach wichtig, dass die Schwammerlsucher sich dieser Problematik bewusst sind und ihr Verhalten entsprechend ausrichten. Das Wichtigste dabei ist der textile Schutz, soviel Haut wie möglich zu bedecken. Kopfbedeckung, lange Ärmel und lange Hosen sollten für Schwammerlsucher obligatorisch sein. Damit die Zecken am Hosenende nicht reinschlüpfen können, wäre es angebracht, entweder die Socken über die Hose zu ziehen oder eine Hose mit Gummizug zu haben. Da zwischen Zeckenbefall und Blutsaugeakt bis zu 24 Stunden vergehen können, empfiehlt sich dem Schwammerlsuchen eine gezielte Zeckensuche. Die unbedeckte Haut sollte man mit mückenabweisenden Mitteln einreiben. Dr. Heigenhauser: „Diese einfachen Vorsichtmaßnahmen sollten man einhalten, damit das Schwammerlsuchen Genuss bleibt und nicht Verdruss wird.”

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