Riesen-Entlastung für Frauenau
Freistaat übernimmt Glasmuseum

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 21:23 Uhr
−Foto: n/a

Das Glasmuseum Frauenau wird zu einem Landesmuseum unter der Trägerschaft des Freistaats Bayern aufgewertet. Das geht aus dem Bayerischen Kulturkonzept hervor, das das Kabinett am Mittwoch beschlossen hat. Wie Staatsminister Helmut Brunner im Anschluss an die Sitzung mitteilte, ist damit der Weg endlich frei, um die Betriebskosten für das Museum langfristig in einer Höhe bereitzustellen, die der herausragenden Bedeutung des Glasmuseums in Frauenau gerecht wird.

FRAUENAU Im Jahr 2013 wird das Glasmuseum einen Betriebskostenzuschuss von 250 000 Euro erhalten, 2014 wird das Glasmuseum in ein Landesmuseum überführt und kann dann auf jährlich 500 000 Euro Haushaltsmittel für das Museum aufbauen, so die weiteren Entscheidungen des Kabinetts. Brunner: „Heute haben wir alle gewonnen. Der Bezirk Niederbayern und der Landkreis Regen müssen sich nicht mehr, wie beim Runden Tisch zum Glasmuseum in Bayerischen Landtag geplant, an der künftigen Trägerschaft für das Museum beteiligen, die Gemeinde Frauenau wird von der finanziellen Last der Trägerschaft befreit und mit der Ernennung zum Landesmuseum wird dem Glasmuseum die Bedeutung zuteil, die ihm bereits seit langem zusteht.“

Brunner hatte sich beim  Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, Staatsminister Thomas Kreuzer, mehrfach dafür eingesetzt, das Glasmuseum Frauenau im Bayerischen Kulturkonzept zu berücksichtigen. Mit der nun beschlossenen Verstaatlichung ab 2014  konnte eine Lösung erreicht werden, die über die Vorschläge der Runden Tischs zum Glasmuseum hinausgeht. Der Runde Tisch strebte eine gemeinsame Trägerschaft von Freistaat Bayern, dem Bezirk Niederbayern, dem Landkreis Regen und der Gemeinde Frauenau an.

Rückblick: Die Zahl der Besucher des 1975 errichteten Glasmuseums waren von  80 000 Anfang der 80er Jahre auf 14 000 im Jahr 2002 gesunken. Mit einem Neubau in den Jahren 2003/2004 sollte das Museum seine Anziehungskraft zurückgewinnen.   Dafür waren Gesamtkosten von 6,9 Millionen Euro angesetzt, 6,3 Millionen Euro Fördermittel wurden bereitgestellt. Allerdings erhöhten sich die Baukosten um 1,4 auf 8,3 Millionen Euro. Auch die erhofften Besucherzahlen, die für die Deckung der laufenden Kosten angesetzt waren, konnten nicht erreicht werden. Dadurch kam es zu einer jährlichen Unterdeckung von etwa 100 000 Euro beim laufenden Unterhalt des Museums.

Beides belastete die stark verschuldete Gemeinde erheblich. Mit der Berücksichtigung von Frauenau im Pilotprojekt „Struktur- und Konsolidierungshilfen“ konnte die Bayerische Staatsregierung die Gemeinde bereits in den Jahren 2008 bis 2011 bei der Haushaltskonsolidierung und der Verbesserung der finanziellen Leistungsfähigkeit bereits erheblich unterstützen, unter anderem  mit Zuweisungen in Höhe von insgesamt 2,7 Millionen Euro.

Nach dem Beschluss des Bayerischen Kabinetts wird es künftig neben dem Glasmuseum in Frauenau und den bisherigen Landesmuseen in München, Nürnberg, Ingolstadt und Augsburg  auch Landesmuseen in Regensburg (Museum der Bayerischen Geschichte), Selb/Hohenberg (Porzelanikon) und Würzburg (Mainfränkisches Museum) geben.

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