Großer Bahnhof für Paralympics-Helden
Viechtach ehrt seinen Medaillengewinner

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 19:05 Uhr
−Foto: n/a

Großer Empfang für Tischtennisspieler Thomas Schmidberger, der bei den Paralympics in London im Einzel Bronze und mit der Mannschaft Silber gewann

VIECHTACH Der 20-jährige Thomas Schmidberger konnte es kaum fassen: Rund 500 Menschen waren am Dienstagabend am Viechtacher Stadtplatz zusammengekommen, um mit ihm gemeinsam seine Erfolge bei den Paralympics in London zu feiern. „Eins könnt ihr mir glauben: Es ist viel, viel schwerer vor euch zu reden, als in London vor 5000 Leuten Tischtennis zu spielen“, sagte Schmidberger vom Balkon des Alten Rathauses aus zu den jubelnden Fans.

Der Viechtacher konnte bei seiner ersten Paralympics-Teilnahme zwei Medaillen im Rollstuhltischtennis gewinnen. Im Einzel holte er Bronze, im Mannschaftswettbewerb sicherte sich Schmidberger Silber. Außerdem wurde ihm noch eine ganz besondere Ehre zuteil. Bei der großen Abschlusszeremonie durfte er die deutsche Fahne tragen. „Das war ein unglaubliches Gefühl“, beschreibt Schmidberger. „Man trägt die Fahne für sein Land in das Stadion rein, vor 80.000 Leuten und mit Blitzlichtgewitter. Ich war einfach nur stolz, da verging die Zeit leider viel zu schnell.“

Auch die Familie, Freunde und die offiziellen Vertreter aus der Heimat sind stolz auf die Leistung von Schmidberger. „Wir freuen uns wahnsinnig. Souverän und verbissen hat er sich durchgekämpft, auch wenn es am Ende keine Goldmedaille wurde“, lobte Viechtachs Bürgermeister Georg Bruckner. Regens Landrat Michael Adam fügte hinzu: „Der ist so jung, dass er das jederzeit noch nachholen kann. Und das Schöne an ihm ist, er ist so herrlich bescheiden und es ist ihm fast unangenehm, dass er so gefeiert wird. Das macht ihn sehr sympathisch.“

Gefeiert wurde noch bis spät in den Abend hinein, ein Gewitter und ein Platzregen konnten die Stimmung nur kurzzeitig trüben. Eine ganze Region zeigte so, dass sie stolz auf den 20-jährigen Thomas Schmidberger ist.

Ein Wochenblatt-Portrait von Thomas Schmidberger aus dem Jahr 2011 können Sie hier nachlesen: http://www.wochenblatt.de/37989

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