Erfreuliche Fallzahlen für das Jahr 2011
Polizeiinspektion Altötting: Kriminalität nimmt ab

06.07.2017 | Stand 26.07.2023, 16:07 Uhr

Die Beamten haben noch genug zu tun, aber immerhin 6,3 Prozent weniger Fälle als 2010

LANDKREIS ALTÖTTING Ein Rückgang der Fallzahlen, einhergehend mit einer Aufklärungsquote von 64,5 % aller bekannt gewordenen Straftaten – so kann in kurzen Worten die Polizeiliche Kriminalitätsstatistik (PKS; Tatortzuständigkeit) der Polizeiinspektion Altötting für das Jahr 2011 zusammengefasst werden - der Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Altötting umfasst das Landkreisgebiet nördlich der Alz (südlich gehört es zur PI Burghausen).

Mit einer Aufklärungsquote von 64,5 % bei den angezeigten und ermittelten Straftaten liegt die Schutzpolizeidienststelle in der Wallfahrtsstadt im vergangenen Jahr um 1,7 Prozentpunkte geringfügig unter dem eigenen Vorjahresergebnis, jedoch trotzdem um 0,5 Prozent über dem bayerischen Landesdurchschnitt.

Stellt man den oben dargestellten Werten die absoluten Zahlen gegenüber, so fielen die in der Kriminalstatistik erfassten Fallzahlen von 3081 auf 2886. Dies bedeutet einen Rückgang der registrierten Kriminalität um 195 Fälle oder 6,3 Prozentpunkte.

Wie in den Vorjahren lag das Gros der zu bearbeitenden Strafanzeigen im Deliktsfeld des Diebstahls. Dieser Bereich mit all seinen Erscheinungsformen, d. h. vom Ladendiebstahl bis zum Einbruch, deckt mit 859 Fällen, das sind 85 Fälle weniger als im Jahre 2010, 29,8 % der örtlichen Gesamtkriminalität ab.

Auf Platz 2 der vom Bayerischen Landeskriminalamt erarbeiteten statistischen Unterlagen reiht sich nach wie vor das Sammeldeliktsfeld der „sonstigen Straftaten nach dem Strafgesetzbuch“ ein. Für diese schlugen im Landkreisgebiet nördlich der Alz 803 Taten (im Vorjahr: 782) zu Buche. Dabei werden unter diesem Begriff u. a. Straftaten subsummiert, die den Tatbestand der Beleidigung (194 Fälle), der allgemeinen Sachbeschädigung (394 Fälle), der Sachbeschädigung an Kfz (124 Fälle) erfüllen oder die sich gegen strafgesetzliche Umweltschutzbestimmungen richten (18 Fälle).

Den „Sonstigen Straftaten“ folgt in der statistischen Aufschlüsselung der Bereich der Straßenkriminalität. Dieser Oberbegriff umschreibt mit einem Anteil an der Gesamtkriminalität von 18,2 % die Kriminalitätsform, deren Haupttatort der öffentliche Verkehrsraum ist. In diesem Bereich konnte -wie auch im Vorjahr- ein Rückgang festgestellt werden. Die Fallzahl sank hier um 76 auf 526 Fälle.

Die darauf folgenden Vermögens- und Fälschungsdelikte (439 Fälle; Vorjahr: 633 Fälle) werden weiterhin eindeutig von den Betrugsstraftaten mit 327 Ermittlungsverfahren dominiert. Strafanzeigen wegen missbräuchlicher Verwendung von Scheck-, Kredit- oder Debitkarten im Lastschriftverkehr in Form des Warenkreditbetruges (131 Fälle; Vorjahr: 161) bildeten hier im Jahresverlauf aufgrund der Tatortzuständigkeit den Sachbearbeitungsschwerpunkt.

Im Bereich der Rohheitsdelikte, d. h. Körperverletzungen oder Raub, gab es im Jahr 2011 eine geringfügige Steigerung. Dabei stehen den 414 Taten im Jahre 2010 im Berichtszeitraum 442 Fälle gegenüber (= plus 29 Fälle oder 7 %). Dabei ist anzumerken, dass dieses Deliktsfeld weiterhin von den Körperverletzungen mit 336 Fällen dominiert wird. Wegen Verdachts des Raubes musste im Jahr 2011 10 Mal Strafanzeige erstattet werden (Vorjahr: 11 Fälle). Die Aufklärungsquote bei allen Rohheitsdelikten liegt bei 92,6 Prozent.

Den Abschluss der Deliktsübersicht bildet der Blick auf die Betäubungsmittelkriminalität. Bei der Ermittlungstätigkeit der Landespolizei waren 177 Verstöße (Vorjahr: 171) gegen betäubungsmittelrechtliche Vorschriften zu bearbeiten. Insgesamt stellen die begangenen Verstöße einen Anteil von 6,1 % an der Gesamtkriminalität dar.

Wirft man einen Blick auf die Personen, die als Täter der aufgelisteten Straftaten ermittelt werden konnten, so muss festgestellt werden, dass auch im Bereich der Polizeiinspektion Altötting Kriminalität eine männliche Domäne ist. Von 1398 ermittelten Tatverdächtigen waren 1069 (= 76,7 Prozent) männlichen Geschlechtes. 209 Tatverdächtige (14,9 %; 197 Männer / 12 Frauen) waren bei der Tatbegehung alkoholisiert.

Wie in den Vorjahren waren die meisten ermittelten Kinder als Täter eines Ladendiebstahles auffällig geworden. In der Altersgruppe der Jugendlichen und Heranwachsenden spielt weiterhin neben dem vorgenannten Deliktsbereich auch der Körperverletzungsbereich eine dominante Rolle, hier insbesondere die Auseinandersetzungen mit Gleichaltrigen.

Über die Hälfte (= 50,9 %) der ermittelten Straftäter waren in der Gemeinde wohnhaft, in der sie später eine Straftat begangen haben. 200 Tatverdächtige (im Vorjahr: 194) hatten keine deutsche Staatsangehörigkeit. Dies entspricht einem Anteil von 14,3 Prozent (Vorjahr: 13,3).

Für die Zuordnung der Tatorte zu den Gemeinden im Inspektionsbereich ergibt sich folgende Übersicht (Vorjahreszahlen in Klammern):

Altötting 954 (886)

Burgkirchen (Ort + Gendorf) 358 (391)

Emmerting 66 (109)

Erlbach 23 (13)

Garching (Ort + Wald) 339 (379)

Kastl 52 (68)

Marktl 71 (119)

Neuötting 460 (497)

Perach 21 (103)

Pleiskirchen 26 (30)

Reischach 91 (40)

Stammham 17 (23)

Teising 38 (50)

Töging 376 (443)

Tüßling 113 (87)

Unterneukirchen 84 (74)

Winhöring 116 (112)

Altötting