Führerschein weg
MPU-Vorbereitungskurs der Caritas-Suchtberatung

17.11.2017 | Stand 31.07.2023, 13:11 Uhr
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Auf einmal ändert sich das ganze Leben. Menschen, die plötzlich ohne einen Führerschein dastehen befinden sich in einer schwierigen Situation. Gerade im ländlichen Bereich ist der Weg zur Arbeit ohne Fahrerlaubnis schwierig. Oft ist der Arbeitsplatz in Gefahr oder sogar verloren, wenn der Führerschein Voraussetzung für die Arbeit ist.

KELHEIM Oft ist dabei auch eine ganze Familie betroffen: Termine, Verpflichtungen oder Treffen mit Verwandten oder Freunden können dann nur noch sehr umständlich oder gar nicht wahrgenommen werden. Und gleichzeitig drängen sich Fragen auf: „Wann darf ich wieder fahren?“, „Wie bekomme ich meinen Führerschein zurück?“, „Welche Kosten kommen da auf mich zu?“ und „Muss ich eine Medizinsch-Psychologische Untersuchung machen?“.

Die Antwort auf diese Fragen richtet sich nach dem Anlass des Führerscheinentzugs. Wird ein Fahrer beispielsweise erstmalig bei einer Trunkenheitsfahrt mit mehr als 1,6 Promille oder wiederholt bei Fahrten unter Alkoholeinfluss auffällig oder fährt er unter Drogeneinfluss, so kann die Fahrerlaubnisbehörde eine MPU bei einer anerkannten Begutachtungsstelle anordnen. Diese Untersuchung hat zum Ziel, zu klären, wie es zu dem Fehlverhalten gekommen ist, welche Schlüsse daraus gezogen wurden und welche Verhaltensänderungen stattgefunden haben. Letztendlich muss die Frage geklärt werden, ob zu erwarten ist, dass die auffällig gewordene Person nochmals unter Einfluss von Suchtmitteln am Straßenverkehr teilnehmen wird.

Man geht davon aus, dass hinter solchen Auffälligkeiten ein problematischer Suchtmittelkonsum steht, sodass eine intensive Auseinandersetzung damit und eine tiefgreifende Verhaltensänderung unerlässlich sind. In der Regel ist auch eine Alkoholabstinenz notwendig. Die Zeit der Führerscheinsperre kann dabei sinnvoll genutzt werden.

Die Fachambulanz für Suchtprobleme der Caritas Kelheim bietet ab 25. Januar einen strukturierten Vorbereitungskurs auf die MPU an. In neun Gruppensitzungen werden Informationen zur MPU, zur Wirkungsweise von Alkohol und der Entstehung einer Alkoholabhängigkeit gegeben. Die Teilnehmer setzen sich mit ihrer Alkoholfahrt, den persönlichen Gründen für ihren Alkoholkonsum und den Veränderungen auseinander, die sich im Laufe der Abstinenzzeit einstellen. Die zehnte Sitzung findet in Form eines Einzelgesprächs statt, sodass nochmal auf die individuellen Bedürfnisse eingegangen werden kann. Die Teilnahme an den neun Kursstunden sowie das Abschlussgespräch sind kostenpflichtig.

Bei Fragen oder Interesse wenden Sie sich an die Kursleiterinnen Veronika Pritscher und Christine Gais unter 09441/ 500742 oder vereinbaren Sie ein unverbindliches und kostenloses Informationsgespräch. Vorgespräche und Anmeldungen für den Kurs können ab sofort erfolgen.

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