Wer kann dem Ehepaar helfen?
Schwerkrankes Ehepaar aus Tittling steht bald auf der Straße

15.11.2017 | Stand 13.09.2023, 1:55 Uhr
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Wohnungssuche erfolglos: Frührentner muss mit Ehefrau bis 30. November ausziehen

TITTLING Ihre Sachen haben sie schon gepackt, viel Hoffnung haben sie nicht mehr. Der Gedanke, wie es ab dem 1. Dezember weitergehen soll, lässt Stefanie und Alexander Maier aus Tittling keine Ruhe mehr: Dem Ehepaar droht die Obdachlosigkeit – und das, obwohl das Paar schwer krank ist.

Eigentlich wollten sie so schnell wie möglich raus aus ihrer aufgrund von Baumängeln verschimmelten Mietwohnung – doch eine neue Bleibe haben sie bisher nicht gefunden. Viel Zeit bleibt dem seit 2008 verheirateten Paar aber nicht mehr: Nach einem zwei Jahre langen Streit mit ihrem Vermieter einigten sich beide Parteien im Juni dieses Jahres gerichtlich auf einen Vergleich. Der Vermieter zahlte eine geringe Ausgleichssumme für die durch den Schimmel entstandenen Möbelschäden. Dabei wurde allerdings auch eine Räumungsfrist vereinbart, die nun zum 30. November fällig wird.

Aus dieser Wohnung wollte das Paar ohnehin ausziehen. Allerdings suchen sie schon über ein halbes Jahr fieberhaft nach einer neuen Mietwohnung, erhalten aber wegen ihrer schwierigen finanziellen Situation eine Absage nach der anderen. Meist kommt es gar nicht erst zur Wohnungsbesichtigung, wie das Paar schildert. Denn Alexander Maier ist seit dem 1. Oktober dieses Jahres Frührentner. Im Jahr 2006 kamen die ersten Symptome – ein andauernder Muskelkater und Schmerzen. Ein Jahr später erhielt der 37-Jährige die Diagnose: Fibromyalgie – eine unheilbare Krankheit, die unberechenbar ist. „Es gibt schlechte und verdammt schlechte Tage“, so Maier. Täglich muss er Morphium-Tabletten nehmen –wegen seiner zusätzlichen Wirbelsäulen-Arthrose. Gegen die Fibromyalgie habe dem Frührentner bisher jedoch nichts geholfen. Auch Stefanie Maier (33) ist vielleicht ebenfalls bald Frührentnerin. Vor Jahren wurde bei ihr eine Gelenkarthrose festgestellt. „Ich habe jetzt auch einen Antrag auf Frührente stellen müssen – auf Anweisung des Jobcenters“, erklärt die 33-Jährige.

Seinen Traumjob als Lkw-Fahrer musste Alexander Maier an den Nagel hängen, als die Krankheit ihn immer mehr einschränkte. Zuletzt war seine Ehefrau sogar bei der selben Firma angestellt, um ihm bei seinen Lkw-Fahrten beizustehen. Nun ist der 37-Jährige zuhause noch mehr auf die Hilfe seiner Frau angewiesen. „Manchmal kann ich nicht einmal eine Wasserflasche aufschrauben oder selbstständig auf die Toilette gehen“, berichtet der Frührentner. Deshalb braucht er seine Frau rund um die Uhr an seiner Seite.

„Wegen seiner Schmerzanfälle und meiner Gelenkarthrose kann ich einfach nicht arbeiten“, erklärt Stefanie Maier, gelernte Metzgereifachverkäuferin. Zurzeit bezieht sie daher Arbeitslosengeld 2, das die Kosten für Unterkunft und Heizung deckt. Und genau dieser Punkt würde laut dem Ehepaar potenzielle Vermieter abschrecken – das Wort: Hartz IV. „Wir haben am 30. Oktober persönlich einen Antrag auf Verlängerung der Räumungsfrist um sechs Monate beim Amtsgericht Passau eingereicht“, schildert das Paar. Ob der Verlängerung zugestimmt wird, ist allerdings ungewiss: „Das war ein großer Fehler, dass wir auf den Räumungsschutz verzichtet haben – jetzt kann es passieren, dass die Verlängerung der Frist nicht klappt“, macht sich das Ehepaar große Sorgen. Am 1. Dezember feiert Alexander Maier eigentlich seinen 38. Geburtstag. Zwei Tage später steht der erste Advent an. An Weihnachten will das Paar gar nicht denken. „Das hätte ich mir nie erträumt, dass wir mal kurz vor der Obdachlosigkeit stehen und vielleicht unter der Brücke schlafen müssen“, so Stefanie Maier.

Wer kann dem Ehepaar helfen?

Alles, was die beiden wollen, ist ein Dach über dem Kopf zu haben: Eine Wohnung mit Warmmiete bis 500 Euro und einer Fläche von bis zirka 70 Quadratmetern sowie eine Garage für ihr 27 Jahre altes Auto und ein Bad mit Badewanne. Die Haltung von Katzen sollte erlaubt sein, denn ihre zwei Samtpfoten wollen sie nicht im Stich lassen. „Wir wären auch bereit weiter weg zu ziehen“, informiert das Paar. Alle Hoffnungen ruhen nun auf den PaWo-Lesern. Wenn Sie Alexander und Stefanie Maier mit einem Wohnungsangebot helfen können, rufen Sie uns bitte an unter Tel.-Nr. 0851/5014-43 – wir leiten Ihre Mitteilung an das Paar weiter.

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